Zusammenfassung
Notizen zu einem wissenschaftsgeschichtlich ergiebigen Thema1:
„Schweden — eine deutsche Kulturprovinz“, so haben schwedische Historiker nicht ohne Grund, wenn auch etwas zugespitzt, drei Perioden in unserer Geschichte gekennzeichnet. Zunächst gilt dies für die Hansezeit, in der die starke deutsche Einwanderung auch zu einer tiefgreifenden Veränderung unserer Sprache führte. Man hat errechnet, daß rund 50% des schwedischen Wortschatzes in der einen oder anderen Weise niederdeutsch geprägt sind. „Schweden ist, wie jedermann weiß, eine deutsche Kolonie, und die Sprache, welche sich bis in unsere Tage ziemlich rein erhalten hat, ist Plattdeutsch in zwölf Dialekten“, heißt es bei Strindberg im Roman „Das Rote Zimmer“ v.J. 1879. Es gibt in der Geschichte der europäischen Sprachen in der Tat auch nur eine Parallele, die französische Unterwanderung der englischen Sprache nach der normannischen Eroberung. Für beide Sprachen, die englische wie die schwedische, gilt zweifellos die Goethesche Maxime: „Die Gewalt einer Sprache ist nicht, daß sie das Fremde abweist, sondern daß sie es verschlingt.“
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Anmerkungen
Siehe Gösta Bjorn, Deutsche Literatur in den Deutschbüchern des schwedischen Gymnasiums 1905–1970, Diss., Stockholm 1979.
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© 1987 Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) Bonn-Bad Godesberg
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Korlén, G. (1987). Über den deutschen Kultureinfluß in Schweden. In: Berberich, T., Clauss, J.U. (eds) Verstand zur Verständigung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71615-7_15
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