Die Lipidperoxidation als spezielles Schädigungsprinzip

Zusammenfassung

Für die Funktionsfahigkeit von Säugetierorganen ist die Integrität von Plasmazellmembranen ein essentielles Vitalitätskriterium. Dabei nehmen Hepatozyten insofern eine besondere Stellung ein, als sie gleichzeitig lokal stark schwankenden Sauerstoffkonzentrationen als auch der direkten oder metabolisch vermittelten Einwirkung reaktiver Fremdstoffe in zonal sehr unterschiedlich exprimierten Stoffwechselsituationen ausgesetzt sind. Die biophysikalische Kompetenz einer Zellmembran hängt in erster Linie von ihrer Fluidität und damit primär von ihrem Gehalt an ungesättigten Fettsäuren ab. Die Chemie nichtkonjugierter Doppelbindungssysteme bedingt andererseits, daß die zwischen diesen Strukturen liegenden-CH₂-Gruppen besonders leicht von Radikalen angegriffen warden können. Ist an der Start- oder einer der Folgereaktionen Sauerstoff beteiligt, so zerfallen ungesättigte Lipide in einer komplexen Sequenz unterschiedlichster Zwischenprodukte. Dieses Geschehen faßt man in teilweiser Unkenntnis der detaillierten Mechanismen unter dem Begriff Lipidperoxidation zusammen [1, 2].

Die in diesem Beitrag zirtierten Arbeiten des Autors wurden unterstützt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Schwerpunkts „Mechanismen toxischer Wirkungen von Fremdstoffen“.