Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit der Lebensgeschichte des Menschen kann als einer der wichtigsten Wege betrachtet werden, ihn als Ganzheit zu verstehen. Einer These von Habermas( 1981) kann hier zugestimmt werden, wonach eine persönliche Identität nur möglich ist, wenn die Abfolge der eigenen Handlung eine narrativ darstellbare Lebensgeschichte formt. Dilthey (1927) nennt diesen integrierenden Faktor auch „Lebensplan“, Adler (1929) „Lebensstil“ und Bühler (1984) „paradigmatische oder beispielhafte Lebensgeschichte“. Eine biographische Anamnese ist immer auch ein intersubjektives Produkt von Zuhörendem und Berichtendem: ohne „Geschichtsfälschung“ wird beim einen dies, beim anderen jenes erzählt, z. B. beim Arzt, vor Gericht oder bei einer Bewerbung.
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Weiteifiihrende Literatur
Bühler KE (1984) Über die biographische Methode in der Psychotherapie: Biographie und Intersubjektivität. Jahrb Psychoana 116: 221–238
Bühler K-E, Weiß H (Hrsg) (1985) Sinn und Sinnbezug in der anthropologischen Psychotherapie. In: Zeitschrift „Daseinsanalyse“. Karger, Basel
Dilthey W, Groethuysen B (Hrsg) (1927) Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. In: Ges. Werke, Bd VII. Teubner, Leipzig
Habermas J (1981) Theorie des kommunikativen Handelns. Suhrkamp, Frankfurt/Main
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Bühler, KE. (1986). Die Biographie als integrierender Faktor. In: Sturm, E., Schaefer, H. (eds) Der kranke Mensch. Patientorientierte Allgemeinmedizin, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71548-8_31
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