Zusammenfassung
Zunächst wurde diskutiert, ob das von Coper u. Schulze vorgestellte Adaptationskonzept dem Vigilanzkonzept überlegen sei. Beide Ansätze sind gleichermaßen durch einen hohen Abstraktionsgrad und durch Komplexität gekennzeichnet. Die experimentelle Überprüfbarkeit von Nootropikawirkungen auf der Basis der Adaptationshypothese müsse skeptisch bewertet werden, da weder das Meßsystem noch die Meßgrößen bekannt sind. Hippius stimmte dieser kritischen Einschätzung zu und wies darauf hin, daß für die experimentelle Validierung des Vigilanzmodells das EEG als anerkannte Meßgröße zur Verfügung steht. Er empfahl, diesen Parameter auch zur Bestimmung von Adaptationsvorgängen zu verwenden. Kanowski ergänzte diese Überlegungen dahingehend, daß zunächst einmal ein physiologisches System definiert werden müsse, das Regulationsdynamik erkennen lasse und auf das dann bewährte kybernetische Regulationsmodelle angewandt werden könnten. Es sollte dann möglich sein, die Adaptationskapazität dieses Systems unter meßbaren Belastungen zu untersuchen. Coper erwiderte, daß Bente selbst sein Vigilanzkonzept als ergänzungsbedürftig angesehen habe, da z. B. die meßbaren Nootropikaeffekte bisher kaum mit psychischen bzw. Verhaltensphänomenen funktionell verknüpft werden konnten. So hat er selbst immer wieder nach einer verhaltensoperationalen Interpretierbarkeit von EEG-Aufzeichnungen und vice versa Projektionen von Verhaltensäußerungen auf die elektrophysiologische Ebene gesucht. Künkel machte deutlich, daß die Abstraktheit und der Integrationsgrad des Vigilanzmodells im wesentlichen durch die Meßgröße EEG begründet seien, die selbst ein hoch integratives Phänomen darstelle.
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Jänicke, B., Jänicke, UA. (1987). Rapport der Diskussion. In: Coper, H., Heimann, H., Kanowski, S., Künkel, H. (eds) Hirnorganische Psychosyndrome im Alter III. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71539-6_6
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