Zusammenfassung
Der Begriff „Viskosität“ ist schon sehr alt. Er entspricht der inneren Reibung eines Körpers, meist einer Flüssigkeit. Bereits Heraklit hatte sicherlich nicht nur in Bezug auf die Vergänglichkeit alles Irdischen von „pantha rei — alles fließt“ gesprochen. Im 18. Jahrhundert wurde von Newton (1642–1727) der grundlegende Zusammenhang zwischen Viskosität, Scherkraft und Schergeschwindigkeit beschrieben. Die Entdeckung der Gesetzmäßigkeiten, die beim Strömen von Flüssigkeiten in Röhren Gültigkeit haben, erfolgte im Jahre 1839 durch den Berliner Baudirektor Hagen [412] und 1842 durch den Pariser Arzt Poi-seuille [702]. Weitere Untersuchungen von Hagenbach [413] führten 1860 zur heute bekannten Formulierung des nach Hagen und Poiseuille benannten Gesetzes. Das Hagen-Poiseuille’sche Gesetz besagt, daß die in einer bestimmten Zeit unter konstantem Druck durch eine Kapillare fließende Flüssigkeitsmenge (Stromstärke) dem Druck und der 4. Potenz des Radius der Röhre direkt proportional ist, die Stromstärke aber indirekt proportional der Zähigkeit der Flüssigkeit und der Röhrenlänge ist. Voraussetzung für die Gültigketi des Hagen-Poiseuille’schen Gesetzes \(\left( {\frac{V} {t} = \frac{{\Delta p \times r^4 \times \pi }} {{8 \times \eta \times 1}}} \right)\) ist das Bestehen einer laminaren Strömung. Sie wurde 1883 von Reynolds [724] im Experiment für Newton’sche Flüssigkeiten in starren Röhren nachgewiesen. 1890 beschrieb Couette [150] die Flüssigkeitsströmung zwischen Zylindern. Das Ansteigen der Viskosität für bestimmte Flüssigkeiten bei sich verringernden Geschwindigkeitsgradienten wurde erstmals 1890 von Schwedoff [783] beschrieben.
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Ehrly, A.M. (1989). Allgemeiner Teil. In: Therapeutische Hämorheologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71428-3_3
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