Zusammenfassung
Die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß sich die Weltwirtschaft in einer Phase befindet, die als eine neue industrielle Revolution bezeichnet werden kann. Stichworte für die heutige Umwälzung der Produktivkräfte sind Computer und Automation. In den Industrieländern sind Datenverarbeitungsanlagen zum festen Bestandteil fast jedes Produktionsprozesses geworden, und dies hat wiederum zu einem deutlichen Anstieg der Produktivität geführt. In den Fabriken werden überall CAD/CAM-Systeme eingeführt und Arbeiter durch Roboter ersetzt. So ist in der kurzen Zeitspanne von vierzig Jahren der Produktionsprozess grundlegend verändert worden. Während die erste industrielle Revolution mehr als 150 Jahren brauchte, um einen etwa vergleichbaren Effekt hervorzurufen, scheint sich das heutige Tempo der neuen Produktionsumwälzung um ein vielfaches beschleugnigt zu haben. Noch erstaunlicher ist: für diese Entwicklung sind noch keine natürliche Grenzen in Sicht, und die Dynamik des Innovationsprozesses scheint sich eher noch zu steigern als zu verlangsamen. Der Höhepunkt der neuen industriellen Revolution liegt noch vor uns und nicht hinter uns. Je schneller aber die Technik fortschreitet, desto langsamer scheint die Gesellschaft sich anpassen zu können. Die Zeit der “Information-Gesellschaft” schafft neue Probleme und Herausforderungen, die erst in den letzten Jahren diskutiert worden sind. Die negativen “Nebenwirkungen” des Computereinsatzes in den Industrieländern kennen wir schon (strukturelle Arbeitslosigkeit, neue Formen der Entfremdung, die Gefahr von autoritären Kontrollformen mit Hilfe der Datenverarbeitung, etc); wir wollen sie hier nicht weiter behandeln. Unser Thema ist ein anderes, nämlich die Untersuchung der Auswirkungen der mikroelektronischen Revolution auf die relative Stellung der Entwicklungsländer in der Weltwirtschaft. Zu dieser Weltwirtschaft gehören die meisten Entwicklungsländer nicht als gleichberechtigte Partner sondern als konkurrierende Ländern, als Nationen, die nur auf dem Weltmarkt existieren. “Konkurrenzfähigkeit” heißt für diese Länder die Devise und die Frage ist nun, ob diese Konkurrenzfähigkeit unter den heutigen Umständen gestiegen oder gesunken ist, und welche neue Konstellation die laufende industrielle Revolution für die internationale Arbeitsteilung mit sich bringt.
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Rojas, R. (1986). Informationstechnik und Internationale Arbeitsteilung: Der Einsatz von Computern in Dritte-Welt-Ländern. In: Schröder, K.T. (eds) Arbeit und Informationstechnik. Informatik-Fachberichte, vol 123. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71380-4_30
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