Zusammenfassung
Die Somatisierungstendenz von Patienten mit organisch nicht ausreichend zu klärenden körperlichen Symptomen ist eines der prognostisch ungünstigen Kriterien für eine Psychotherapie. Dies gilt nicht, wenn die Fixierung des Patienten auf eine Organogenese iatrogen bedingt ist (Heigl 1978). Das Festhalten an einer Organogenese seines Leidens entlastet den Patienten von Schuldgefühlen und Verantwortung, bewahrt ihn vor einer Herabsetzung seines Selbstwertgefühls. Im folgenden sollen Hinweise dafür gegeben werden, wie der Arzt eine Förderung der Somatisierungstendenz dieser Patienten vermeiden kann und welche Modifikation er gegenüber einer Anamnese bei Patienten mit Psychoneurosen (deren Prinzipien hier nicht dargestellt werden können) vornehmen muß, um v a. beim Umgang mit den geklagten Körperbeschwerden nicht seinerseits in die Gefahr zu kommen, eine für den Patienten fremde Sprache zu sprechen.
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Literatur
Balint M (1965) Der Arzt, sein Patient und die Krankheit. Klett, Stuttgart
Heigl F (1978) Indikation und Prognose in Psychoanalyse und Psychotherapie, 2. Aufl Vandenhoeck & Rupprecht, Göttingen
Jonas AD (1981) Kurz-Psychotherapie in der Allgemeinmedizin. Hippokrates, Stuttgart
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Blunk, R. (1986). Das körperliche Beschwerdeangebot psychosomatisch Kranker als Zugangsweg zum inneren Konflikt. In: Studt, H.H. (eds) Psychosomatik in der inneren Medizin. Psychotherapie und Psychosomatik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71366-8_3
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