Zusammenfassung
Es liegt im Wesen des ärztlichen Berufs, Aufgaben übernehmen zu müssen, zu deren Bewältigung die Wissenschaft häufig keine Mittel bereit hat. Dennoch erwartet der Kranke auch in solchen Fällen Hilfe von seinem Arzt, der kein Handwerk, sondern eben eine Kunst ausübt. Das freie Ermessen in der Ausübung dieser Kunst ist heute erheblich eingeschränkt. Gesetze und Vorschriften, zum Schutze des Patienten erlassen, aber oft genug auch mögliche Hilfen verhindernd, engen sie ein und machen den Arzt im Kampf um das Wohl seines Patienten wehrlos. Der Ermessensspielraum des Arztes soll ganz klein gehalten werden, denn es wäre sonst denkbar, daß er Mißbrauch damit treibe. Alles, was irgendwie nach Autorität aussieht, wird verabscheut, und doch bedarf der Kranke manchmal einer autoritären Führung; er verlangt sogar danach und ist über die ihm angebotene „Partnerschaft“ enttäuscht. Auf der einen Seite hat sich eine völlig veränderte Haltung gegenüber dem Arzt entwickelt, andererseits aber ist die alte, gewohnte, Führung verlangende Einstellung zu ihm und seiner Kunst ebenfalls noch sichtbar, und das keineswegs selten.
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Kerger, H. (1986). Erweiterung der ärztlichen Fortbildung über die Grenzen der Medizin hinaus. In: Die ärztliche Fortbildung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-71133-6_18
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