Zusammenfassung
Von einer ausreichenden Versorgung der Bevölkerung mit Psychotherapie und damit auch von der differentiellen Bedeutung verschiedener Therapieverfahren kann man heute eigentlich noch nicht sprechen. Denn bislang ist nicht gelöst, wie man die Zahl der psychisch Kranken bzw. Gestörten zuverlässig ermitteln kann (Häfner 1978). Zwar ist eine psychiatrische Epidemiologie im Entstehen, aber ihre Wirksamkeit scheint stärker den Bereich schwerer psychiatrischer Krankheiten zu betreffen als jenen Bereich der Personen, die im Grenzbereich von krank und gestört recht und schlecht leben und deren Schwierigkeiten nur mit sanfter Gewalt in der Nomenklatur des ICD angesiedelt werden können. Zieht man trotzdem die vorliegenden Ergebnisse heran, so berichtet z.B. Schepank (1982) von 6,2% Psychoneurosen, 6% Persönlichkeitsstörungen im weiteren Sinne und 14,9% psychosomatischen und funktionell-vegetativen Störungen in der von ihm untersuchten Mannheimer Population.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Baumann U (1981a) Differentielle Therapiestudien und Indikation. In: Baumann U (Hrsg) Indikation zur Psychotherapie. Urban & Schwarzenberg, München
Baumann U (Hrsg) (1981b) Indikation zur Psychotherapie. Perspektiven für Praxis und Forschung. Urban & Schwarzenberg, München
Häfner H (Hrsg) (1978) Psychiatrische Epidemiologie. Springer, Berlin
Hohage R, Klöß L, Kächele H (1981) Über die diagnostische Funktion von Erstgesprächen in einer Psychotherapeutischen Ambulanz. Psyche 40: 544–556
Kächele H, Hohage R, Mergenthaler E (1983) Therapieorientierte Dokumentation in einer psychotherapeutischen Ambulanz — Funktion und Implikationen. Psychother med Psychol 33: 142–146
Katschnig H (1975) Psychotherapiebedarf. Psychiat Praxis 2: 28–34
Mergenthaler E, Hößle I (1983) PADOS — ein System zur klinischen Dokumentation an einer psychotherapeutischen Ambulanz. Arbeitspapier. Abteilung Psychotherapie, Universität Ulm
Schepank H (1982) Epidemiologie psychogener Erkrankungen. Ein Beitrag zur Grundlagenforschung aus einer Feldstudie. Z für psychosom Med Psychoanal 28: 104–125
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1986 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this paper
Cite this paper
Kächele, H., Mergenthaler, E., Hößle, I. (1986). Zur Versorgungsrelevanz psychoanalytischer Therapieformen. In: Heimann, H., Gaertner, H.J. (eds) Das Verhältnis der Psychiatrie zu ihren Nachbardisziplinen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70952-4_31
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-70952-4_31
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-16179-0
Online ISBN: 978-3-642-70952-4
eBook Packages: Springer Book Archive