Zusammenfassung
Im Jahr 1890 beklagte Robert Koch, daß sich eine Anzahl von Infektionskrankheiten, von denen man es wegen ihrer hohen Kontaktiosität eigentlich nicht erwarten sollte, der Aufklärung und Erforschung des ätiologischen Agens entziehen würden. Er nennt dabei unter anderem die exanthematischen Infektionskrankheiten, die Influenza, das Trachom und Gelbfieber sowie die Pocken und selbst auch die Pockenvakzine. Er findet für diese unbekannten Agentien schon eine sehr treffende Hypothese und meint: „Ich möchte mich der Meinung zuneigen, daß es sich bei den genannten Krankheiten gar nicht um Bakterien, sondern um organisierte Krankheitserreger handelt, welche ganz anderen Gruppen von Mikroorganismen angehören. „ Die Antwort, warum man diese noch nicht kennt, glaubt er darin zu finden, daß es „bei den meisten dieser Krankheiten nicht an Geschick und Ausdauer und Verwertung aller bis jetzt zu Gebote stehenden Hilfsmittel gefehlt hat. Wir können das negative Ergebnis dieser Bemühungen zahlreicher Forscher nur so deuten, daß die Untersuchungsmethoden, welche sich bisher in so vielen Fällen bewährt haben, für diese Aufgabe nicht mehr ausreichen“. Er trifft hierbei in der Tat ein Kernproblem vieler Wissenschaftsgebiete, die wie die Virologie von der Entwicklung wirksamer Methoden und dem technologischen Fortschritt abhängig sind.
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Munk, K. (1986). Institut für Medizinische Virologie. In: Schettler, G. (eds) Das Klinikum der Universität Heidelberg und seine Institute. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70862-6_9
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