Zusammenfassung
Bis vor etwa 10 Jahren beschränkte sich die praktische Krankenhaushygiene im wesentlichen auf Abklatschuntersuchungen, die Erregerreservoire aufdecken sollten, und auf methodische Untersuchungen zu Desinfektion und Sterilisation. Erst Ende der 70iger Jahre begann man auch in Deutschland zu erkennen, daß es nicht nur darum geht, Erregerreservoire festzustellen und zu eliminieren, sondern daß es Hauptaufgabe der praktischen Kranken-haushygiene ist, bestimmte Krankenhausinfektionen und nicht in erster Linie deren Erreger zu bekämpfen. Nicht jedes Erregerreservoir führt nämlich auch zu einer Krankenhausinfektion. Im Gegensatz zu anderen Ländern werden allerdings in Deutschland immer noch zu wenig prospektive Untersuchungen über die Häufigkeit der wichtigsten Krankenhausinfektionen durchgeführt. Dies liegt zum einen daran, daß es noch viel zu wenig Krankenhaushygieniker mit klinischer Erfahrung und zu wenig Hygienefachkräfte gibt, zum anderen gibt es aber auch klinische Abteilungen, die sich weigern, derartige Untersuchungen durchführen zu lassen, weil der Ausdruck „Krankenhausinfektion“häufig noch mit schuldhaftem Verhalten gleichgesetzt wird, obwohl es für die meisten Krankenhausinfektionsraten gar nicht zurtriff.
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Daschner, F. (1986). Laufende Infektionsüberwachung. In: Beck, E.G., Schmidt, P. (eds) Hygiene in Krankenhaus und Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70813-8_35
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