Zusammenfassung
Aus welcher Sicht man die Intensivmedizin auch immer betrachtet, sie ist eine interdisziplinäre Aufgabe im weitesten Sinne, im operativen Bereich v. a. eine solche zwischen Chirurgie und Anästhesiologie. Lange bevor der Begriff „Intensivmedizin“in den 60er Jahren aufkam, gab es die sog. chirurgische Wachstation. Sie diente dem Zweck, gefährdete Frischoperierte nach großen Eingriffen und Schwerverletzte aus organisatorischen Gründen in bestimmten Krankenräumen zusammenzulegen, um sie besser ärztlich überwachen und pflegerisch versorgen zu können. Als ich meine chirurgische Weiterbildung zunächst in einer großen chirurgischen Abteilung eines Kreiskrankenhauses absolvierte, wurde dort unter meinem Lehrer Krauss eine solche Wachstation eingerichtet, und zwar nach dem Vorbild der Wachstation der Charité, wie sie Sauerbruch erfolgreich entwickelt hatte. Für Überwachung und Pflege wurden die tüchtigsten Krankenschwestern herangezogen, und der ärztliche Dienst war so geregelt, daß eine nahtlose ärztliche Betreuung gewährleistet war. Diese Wachstation ist mir im Rahmen meiner weiteren chirurgischen Entwicklung stets Richtschnur und Modell geblieben im Sinne einer fachbezogenen chirurgischen Intensivüberwachung und -therapie. Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, die operative Intensivmedizin aus der Hand zu geben und sie anderen zu überlassen. Daher war es mir auch immer unbegreiflich, daß sich manche Chirurgen leider zu wenig oder gar nicht mit der operativen Intensivmedizin beschäftigt haben.
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Literatur
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Kümmerle, F. (1986). Der Chirurg in der Intensivmedizin. In: Eigler, F.W., Peiper, HJ., Schildberg, F.W., Witte, J., Zumtobel, V. (eds) Stand und Gegenstand chirurgischer Forschung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70648-6_5
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