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Perioperative Infusionstherapie im Kindesalter

  • Conference paper
Deutscher Anaesthesiekongreß 1982

Zusammenfassung

Ganz im Vordergrund der perioperativen Infusionstherapie im Kindesalter stehen die Probleme des Wasser- und Elektrolythaushalts. Die Kenntnis physiologischer Besonderheiten ist für diese Altersgruppe eine wesentliche Voraussetzung für ein adäquates therapeutisches Vorgehen. Durch die Entwicklung einzelner Organe oder Organsysteme gibt es für Kinder, vor allen Dingen jedoch für Säuglinge und Kleinkinder, andere Kenngrößen, die man für den Wasser- und Elektrolythaushalt in folgenden Punkten zusammenfassen kann (Abb. 1):

  • — Bei Kindern ist der Anteil des Gesamtkörperwassers höher. Bei Säuglingen liegt er in der Größenordnung von 75% gegenüber 60% bei Erwachsenen (Abb. 1).

  • — Die Flüssigkeitsräume stehen bei Kindern, im Gegensatz zu Erwachsenen, in einer anderen Relation zueinander. Der Anteil des Extrazellulärraums kann bei Frühgeborenen bis zu 60% und bei Neugeborenen bis zu 40% betragen. Der 20%-Wert des Erwachsenen wird erst bei älteren Schulkindern erreicht (Abb. 1).

  • Kleine Kinder haben, bezogen auf das Körpergewicht, eine größere Oberfläche, so daß daraus eine erhöhte Perspiratio insensibilis resultiert.

  • Bei Kindern gibt es eine altersspezifische Entwicklung der Nierenfunktion. Diese betrifft überwiegend das Säuglings- und Kleinkindesalter. Grob vereinfacht läßt sich sagen, daß in dieser Altersstufe weniger qualitative, aber deutlich ausgeprägte quantitative Unterschiede zur Nierenfunktion im Erwachsenenalter bestehen [7]. Für den Normalfall hat das zur Folge, daß mehr Flüssigkeit zur Ausscheidung der harnpflichtigen Substanzen benötigt wird. Eine dem Erwachsenenalter vergleichbare Glomerulifunktion wird etwa im Alter von 6 Monaten erreicht, eine vergleichbare Tubulusfunktion erst nach 2 Jahren [7].

  • Die Quantität der harnpflichtigen Substanzen ist direkt gekoppelt an die Höhe des Grundumsatzes. Dieser Wert ist bei Säuglingen und Kleinkindern um das 3fache höher als bei Erwachsenen. Zwischen der Höhe des Grundumsatzes und der Höhe des Flüssigkeitsbedarfs besteht eine enge Beziehung. Legt man diese Größe für alle Altersstufen zugrunde, so sieht man, daß der altersbedingte, unterschiedliche Kalorienbedarf eine der entscheidenden Größen für den erhöhten Flüssigkeitsbedarf im Kindesalter ist [6].

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Altemeyer, KH., Breucking, E., Fösel, T., Dick, W. (1986). Perioperative Infusionstherapie im Kindesalter. In: Schara, J. (eds) Deutscher Anaesthesiekongreß 1982. Anaesthesiologie und Intensivmedizin / Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, vol 174. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70546-5_33

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