Zusammenfassung
In kurfürstlicher Sieht befand sich die Heidelberger Universität während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in einem zerrütteten Zustand. So rügte Kurfürst Ludwig V. (1508/44), ›Irrung und Zwietracht‹ unter den Lehrern stünden einer günstigen Entwicklung der Hohen Schule entgegen. Ein nachlässig geübtes Disputationswesen gab ihm Anlaß zu tadeln, daß man die Universitätsstatuten mißachte. Die Hauptmerkmale seiner Hohen Schule erblickte der besorgte Schirmherr in einem allgemeinen Niveauverfall und in fehlender Anziehungskraft. Dem allgegenwärtigen Niedergang der Universität wirksam zu wehren vermochte Ludwig V. jedoch nicht, so daß sein Nachfolger, Kurfürst Friedrich II. (1544/56), manche ›hergeprachten geprechen‹ bemängelte und insbesondere fehlende ›ord-nung‹ und ›vnfleiß‹ der Lehrer anprangerte1. Dem desolaten Zustand der Universität abhelfen sollte erst Ottheinrich.
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Literatur
Anmerkungen zu I: ›Reformatio‹
Johann Friedrich Hautz: Geschichte der Universität Heidelberg. Hrsg. von Karl Alexander Freiherrn v. Reichlin-Meldegg. Mannheim 1862, Bd.I, S.363f.,
Johann Friedrich Hautz: Geschichte der Universität Heidelberg. Hrsg. von Karl Alexander Freiherrn v. Reichlin-Meldegg. Mannheim 1862, Bd.I, 416.
Vgl. Hermann Weisert: Die Rektoren der Ruperto Carola zu Heidelberg und die Dekane ihrer Fakultäten 1386–1968 (=Anlage zur ›Ruperto-Carola‹, 43). Heidelberg 1968, s. v.
Einige Überlieferungen erfaßte Ludwig Schuba: Die medizinischen Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek. Wiesbaden 1981. Weiteres Material dürfte eine systematische Sichtung der Codices Palatini Germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg zu Tage fördern.
Vgl. Joachim Telle: Mitteilungen aus dem ›Zwölfbändigen Buch der Medizin‹ zu Heidelberg. In: Sudhoffs Archiv 52 (1968), S.310–340, hier S.323–325, Nr.41 (mit Textprobe); siehe auch Rom, Vaticana, Cod. pal. lat. 1890, B1.79r.
Rom, Vaticana, Cod. pal. lat. 1204, 1890, 1894–1897; vgl. Schuba (Anm.3). Weitere Texte Pleningers enthält vielleicht das ›Buch der Medizin‹; vgl. Telle (Anm.4), S.323, Nr.39.
— Pleninger blieb unerwähnt (!) in der revisionsbedürftigen Fakultätsgeschichte von Eberhard Stübler: Geschichte der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg 1386–1925. Heidelberg 1926.
›Reformatio‹, in: Statuten und Reformationen der Universität Heidelberg vom 16. bis 18. Jahrhundert. Hrsg. von August Thorbecke. Leipzig 1891, hier S.76–91: ›Von der facultet der artzet‹.
Vgl. Adolf Hasenclever: Die tagebuchartigen Aufzeichnungen des pfälzischen Hofarztes Dr. Johannes Lange über seine Reise nach Granada im Jahre 1526. In: Archiv für Kulturgeschichte 5 (1907), S. 385–439; Victor Fossel: Aus den medizinischen Briefen des pfalzgräflichen Leibarztes Johannes Lange. 1485–1565. In: Archiv für Geschichte der Medizin 7 (1914), S.238–252; Ralph H. Major: Johannes Lange of Heidelberg. In: Annals of Medical History N.S.7 (1935), S.133–140; Telle (Anm.4), S.320f., Nr.31.; Vivian Nutton: John Caius and Johannes Lange. Medizinischer Humanismus zur Zeit Vesals. In: NTM 21 (1984), S.81–87;
dies., Humanist surgery. In: The medical renaissance of the sixteenth century. Hrsg. von Andrew Wear (e.a.). Cambridge 1985, S.77–99,
dies., Humanist surgery. In: The medical renaissance of the sixteenth century. Hrsg. von Andrew Wear (e.a.). Cambridge 1985, hier S.92–96. — Langes zahlreiche Texte pharmakotherapeutischen Inhalts in den Cod. pal. germ, der Universitätsbibliothek Heidelberg verdienten eine Erfassung und Untersuchung.
Walter Köhler: Philipp Melanchthon und die Reform der Universität Heidelberg 1557. In: Neue Heidelberger Jahrbücher N. F. 1937, S. 18–27.
Stübler(Anm.5), S.24.
Stübler (Anm.5), S.24,
Stübler (Anm.5), 58.
Vgl. Telle (Anm.4); Hellmut Salowsky: Das zwölfbändige ›Buch der Medizin‹ zu Heidelberg — ein Autograph Kurfürst Ludwigs V. In: Heidelberger Jahrbüchern (1973), S.27–46;
Gundolf Keil: Ludwig V., Walzgraf bei Rhein. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Hrsg. von Kurt Ruh. Bd. 5. Berlin/New York 1985, Sp. 1016–1030.
Vgl. Peter Assion und Joachim Telle: Der Nürnberger Stadtarzt Johannes Magenbuch. Zum Leben und Werk eines Mediziners der Reformationszeit. In: Sudhoffs Archiv 56 (1972), S.353–421, hier S. 393–395.
Vgl. Gerhard Eis: Nachrichten zur Heidelberger Medizingeschichte des 15. und 16. Jahrhunderts aus Handschriften und Frühdrucken. In: Medizinische Monatsschrift 14 (1960), S. 324–327, hier S.327f., Nr.6; Hans-Georg Sturm: Pfalzgraf Reichard von Simmern 1521–1598 (phil. Diss. Mainz 1967. Trier 1968, S.206. — Die hier gemachten Hinweise vermitteln nach Ausweis unberücksichtigt gebliebener Texte humanmedizinischen Inhalts in etlichen Codices Palatini Germanici der Universitätsbibliothek Heidelberg vom tatsächlichen Ausmaß der Laienmedizin Reichards keine angemessene Vorstellung.
Vgl. Joachim Teile: Kurfürst Ottheinrich, Hans Kilian und Paracelsus. Zum pfälzischen Paracelsismus im 16. Jahrhundert. In: Von Paracelsus zu Goethe und Wilhelm von Humboldt (=Salzburger Beiträge zur Paracelsusforschung, 22). Wien 1981, S. 130–146.
Melchior Adam: Vitae germanorum medicorum. Heidelberg 1620, S.192. Vgl. Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. Hrsg. von August Hirsch, E. Gurlt und A. Wernich, 2. Auflage besorgt von Wilhelm Haberling, Franz Hübotter und Hermann Vierordt, Bd. 1–5 und Erg.-Bd. Berlin und Wien 1929–1935, hier Bd.2, S.157;
Stübler (Anm. 5), s. v. — Eine Studie zu Curios Leben und Werk fehlt.
So Stübler (Anm.5), S.22, 32, 59.
So Walther Schönfeld: Aus der Geschichte der Heidelberger Medizinischen Fakultät bis zur Rekonstitution der Universität im Jahre 1803. In: Ruperto Carola. Sonderband: Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten. Heidelberg 1961, S. 337–356,
So Walther Schönfeld: Aus der Geschichte der Heidelberger Medizinischen Fakultät bis zur Rekonstitution der Universität im Jahre 1803. In: Ruperto Carola. Sonderband: Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten. Heidelberg 1961, hier S.342,
So Walther Schönfeld: Aus der Geschichte der Heidelberger Medizinischen Fakultät bis zur Rekonstitution der Universität im Jahre 1803. In: Ruperto Carola. Sonderband: Aus der Geschichte der Universität Heidelberg und ihrer Fakultäten. Heidelberg 1961, 352.
— Die Auffassung, daß sich die medizinische Fakultät vor den anderen Fakultäten der Heidelberger Universität durch fehlenden Glanz und geringe wissenschaftliche Bedeutung ausgezeichnet habe, vertrat schon Otto Becker: Zur Geschichte der medizinischen Fakultät in Heidelberg (Rede zum Geburtstagsfeste des höchstseligen Großherzogs Karl Friedrich von Baden). Heidelberg 1876, S.5,
Otto Becker: Zur Geschichte der medizinischen Fakultät in Heidelberg (Rede zum Geburtstagsfeste des höchstseligen Großherzogs Karl Friedrich von Baden). Heidelberg 1876, 7.
Anmerkungen zu II: Lotichius
Vgl. Adalbert Schroeter: Beiträge zur Geschichte der neulateinischen Poesie Deutschlands und Hollands. Berlin 1909, S. 36–128;
Georg Ellinger: Geschichte der neulateinischen Literatur Deutschlands im sechzehnten Jahrhundert. 3 Bde. Berlin 1929–1933, spez. Bd.2, S.340ff.; Josef Dünninger: Petrus Lotichius Secundus. In: Fränkische Lebensbilder 5 (1973), S.135ff.;
Walther Ludwig: Petrus Lotichius Secundus and the Roman Elegists. In: Classical Influences on European Culture A. D. 1500–1700. Hrsg. von R.R. Bolgar. Cambridge 1976, S. 171–190;
Eckart Schäfer: Zwischen deutschem Volkslied und römischer Elegie. In: Gedichte und Interpretationen. Bd. 1: Renaissance und Barock. Hrsg. von Volker Meid. Stuttgart 1982 (=RUB 7890), S.94–110;
Stephen Zon: Petrus Lotichius Secundus. Neo — Latin Poet. New York — Frankfurt/M. -Bern 1983 (=American University Studies. Series I, Vol.13).
Zum literarischen Epochenzusammenhang Wilhelm Kühlmann: Das Zeitalter des Humanismus und der Reformation. In: Geschichte der deutschen Lyrik vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Hrsg. von Walter Hinderer. Stuttgart 1983, S. 49–73.
Die von Haller genannten ›Theses‹ (›extant theses aliquot medicae 1560‹; vgl. Stübler, Anm.5, S.54)
dürften identisch sein mit den von Adam (Anm.15, S.116) genannten ›theses Haidelbergae in medicorum acroaterio discussas, ut de concoctione, respondente Rascalono, & aliis‹. Vermutlich handelt es sich um folgende uns nicht erlangbare Schrift, von der die Biblioteca Apostolica Vaticana (Rom) ein zum Libri-stampati-palatini-Bestand zählendes Exemplar bewahrt: Medicae disputationis cuiusdam de renum calculo (…) per Gulielmum Rascalonum (…) proposita. Heidelberg 1559 (mit Abdruck von Quästionen des Präses Lotichius).
Vgl. August Buck: Die ›studia humanitatis‹ und ihre Methode. In: ders., Die humanistische Tradition in der Romania. Bad Homburg v.d.H. 1968, S. 133–149.
Zu Micyllus vgl. zuletzt Arthur Henkel: In Mortem Simii Heidelbergensis. Zu einem Epikedium des Jacobus Micyllus. In: From Wolfram and Petrarch to Goethe and Grass. Studies in Literature in Honour of Leonard Forster. Ed. by D.H. Green, L.P. Johnson, D. Wuttke. Baden-Baden 1982 (=Saecula spiritalia, Vol.5), S.264–80(mit Lit).
Joachim Camerarius, Vorrede (unpag.). In: Petrus Lotichius Secundus, Poemata quae exstant omnia. Ed. Carolus Traugott Kretzschmar. Dresden 1773: ›Fuit autem Petrus Lotichius talis poeta, qualem sua aetas et nostra natio alterum non tulit‹.
So Stübler (Anm.5), S.54 (Verwechselung mit Johann Peter Lotichius, Medizinprof. in Rinteln, einem Großneffen Lotichii?).
Über die Lotichius-Editionen im Zusammenhang der komplizierten Textüberlieferung unterrichtet Bernhard Coppel: Bericht über Vorarbeiten zu einer neuen Lotichius-Edition. In: Daphnis 7 (1978), 55–106. Hagens Lotichius-Biographie erstmals in: Petrus Lotichius Secundus, Opera omnia. Ed. Johannes Hagen. Leipzig 1586 (hier benutzt in der Ausgabe Leipzig 1594). — Die Briefe, durch neuere Funde zu ergänzen und generell im Wortlaut unzuverlässig, finden sich in der Ausgabe von Petrus Burmannus Secundus. Tom. I-II. Amsterdam 1754.
Philipp Melanchthon: Contra empiricos Medicos (1531). In: Corpus Reformatorum, Bd. 11, Sp. 202–209;
Philipp Melanchthon: Contra empiricos Medicos (1531). In: Corpus Reformatorum, Bd. 11, ferner ibid. Sp. 191–197: Laus artis medicae, sowie Sp. 197–202: Encomium Medicinae.
Zu Melanchthons Sicht der Medizin mit weiteren Hinweisen vgl. Wilhelm Maurer: Der junge Melanchthon zwischen Humanismus und Reformation. 2 Bde. Göttingen 1967–69, spez. Bd.1, S. 158–166.
Renate Neumüllers-Klauser: Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg. Stuttgart 1970 (= Die deutschen Inschriften, 12. Bd. Heidelberger 4. Bd.), Nr.296.
Melanchthon (Anm.25), Sp.192f.: ›Iam vero infinitis herbarum generibus con-templandis te dedere, ibique diu morari, et propius cognoscere admirabiles illas et plane divinas earum virtutes atque opes, quae tarn varias, tarn praestantes tamque incredibiles sunt, ut nihil profecto in ipsa natura sit, aut dignius, quod suspiciamus, aut pulchrius quod investigemus, aut iu-cundius quod cognoscamus‹.
So Charles Lichtenthaeler: Geschichte der Medizin. Bd. II. Köln-Lövenich 1975, S.386.
Zu Fernel grundlegend Charles Sherrington: The Endeavour of Jean Fernel. Folkestone & London 1974 (11946).
Vgl. Felix Platter: Tagebuch (Lebensbeschreibung) 1536–1567. Hrsg. von Valentin Lötscher. Basel/Stuttgart 1976 (= Basler Chroniken, 10), spez. zu Lotichius S. 147 ff.,
Vgl. Felix Platter: Tagebuch (Lebensbeschreibung) 1536–1567. Hrsg. von Valentin Lötscher. Basel/Stuttgart 1976 184ff.,
Vgl. Felix Platter: Tagebuch (Lebensbeschreibung) 1536–1567. Hrsg. von Valentin Lötscher. Basel/Stuttgart 1976 203 f.,
Vgl. Felix Platter: Tagebuch (Lebensbeschreibung) 1536–1567. Hrsg. von Valentin Lötscher. Basel/Stuttgart 1976 214,
Vgl. Felix Platter: Tagebuch (Lebensbeschreibung) 1536–1567. Hrsg. von Valentin Lötscher. Basel/Stuttgart 1976 222,
Vgl. Felix Platter: Tagebuch (Lebensbeschreibung) 1536–1567. Hrsg. von Valentin Lötscher. Basel/Stuttgart 1976 242.
Angabe nach Louis Dulieu: La Médecine à Montpellier. Tome II: La Renaissance, o.O. (1979), S. 396.
Lotichius (Anm.22), El. II 6: Ad Montera Pessulanum. Cum earn urbem studiorum gratia cum Stibaris inviseret, v. 87–90: Stadt, sei gegrüßt, deren Namen im letzten Winkel der Erde ertönt und dort, wo der Tag emporsteigt und niedersinkt. Deinetwegen war es uns lieb, so viele Mühen zu ertragen, Du meinen Musen ein Ruheplatz, Du, alle Zier.
Lotichius, ebd., v. 41–60: Hier erheben sich fette Ölbäume und die Zitruspflanze in lieblichen Gärten und die Myrte, der Göttin vom Ida lieb. Und der Lorbeer, Belohnung für die gelehrten Dichter, deren Mühen sie verdient haben, ist umsäumt von seinen Beeren. Auch der weiße Maulbeerbaum ist da und hat nicht die blutigen Zeichen von Dir, Thisbe, oder von Dir, Pyramus (nach Ovid, Met.IV, 55 ff.). An wohlduftenden Zweigen hängen die Pomeranzen, Äpfel, die man sogar in den Wintermonaten lesen kann. Und Granatäpfel, die die reinen Perlen des roten Meeres nachahmen, hegen helle Kerne mit grünlicher Hülle. Auch fehlen nicht grüne Palmen, Prämien der Sieger, die sanften Linden und ein Hain der Heliaden (d.h. Pappeln nach Ovid, Met. II, 340 ff.). Dennoch will ich besonders von Dir sprechen, süßester Lotus, Du tränke unsere Lieder mit Deinem Saft. Wie freut es, ringsherum die Hügel mit grünendem Gipfel zu besuchen und das Haar zu kränzen mit unberührter Blüte! Rosmarin und die Ähren der weit duftenden Narde ergrünen und der Thymian mit dem zweifarbigen Wacholder. Und dann die Pflanze, die sich wendet zum willkommenen Licht der nahenden Sonne, wovon sie den Grund ihres Namens erhalten hat.
Lotichius, ebd., El. V 5: Ad Carolum Clusium. De Heliotropio, Hyacintho et Lauro, v. 9–12: Sinnenempfindung also besitzen die Pflanzen, sie freuen sich und leiden und geben gewisse Zeichen ihrer Natur. Wer auch immer Du bist, Wanderer, verletze nicht diese Blüten. Auch heute noch liebt sie Phoebus, der sie einstmals geliebt hat. — Vgl. auch El. VI 18: Carolo Clusio amico suavissimo in patriam abeunti.
Zu Rondelet vgl. Dictionary of scientific biography. Bd. 11 (1975), S. 527 f.
Zu Clusius vgl. ebd., Bd.8 (1973), S.120f.; Festschrift anläßlich der 400jährigen Wiederkehr der wissenschaftlichen Tätigkeit von Carolus Clusius (Charles de l’Écluse) im pannonischen Raum. Eisenstadt 1973 (=Burgenländische Forschungen, Sonderheft V). — Clusius hat sich nach dem Tode des Lotichius um die Herausgabe seiner Gedichte bemüht: Coppel (Anm.24), S.99ff. Die hier erwähnten Clusius-Briefe sind auch abgedruckt in: Carolus Clusius et Conr. Gesnerus, Epistolae ineditae. Ed. Lud. Christ. Treviranus. Leipzig 1830.
G. Rondeletus: De piscibus marinis libri XVIII. Lyon 1554/55.
Vgl. dazu Lotichius (Anm.22), El. VI 20: In Gulielmi Rondeleti, Medici, Historiam Piscium (nicht im Werk Rondelets). Ein Fall der Machtlosigkeit der ärztlichen Kunst Rondelets ist Gegenstand der El. III 3: Ad Gulielmum Rondeletum. In obitum Callirhoes, puellae formosissimae.
Conservandae bonae valetudinis praecepta (…) quondam a Doctoribus Scholae Salernitanae versibus conscripta: nunc demum non integritati solum atque nitori suo restituía, sed rhythmis quoque Germanicis illustrata. Ed. Johannes Curio. Frankfurt/M. 1592, hier S.178.
Lotichius (Anm.22), El.VI 20: De Ruta herba, v. 11–28: Aber trotzdem sind Nutzen und Kraft der Raute so groß, daß sie mit ihren Verdiensten alle Kräuter übertrifft. Die grünende Raute vertreibt die wegen ihrer Bisse zu fürchtenden Schlangen, die Raute verhindert die Wirkung des von böser Hand gemischten Gifts. Sie erfrischt die von Dunkelheit bedeckten Augen, und ihr scharfer Geruch stärkt Kopf und Hirn. Nicht weniger sicher ist, daß sie wilde Schmerzen lindert, und nicht leichtzunehmen ist ihre Kraft, der Göttin von Paphos (also der Liebesgöttin Venus) feindlich gesinnt. Ferner dient ihr zähes Öl zu medizinischem Gebrauch und warmes Feuer lockt aus ihr klare Wässer heraus. Und in der kalten Frostzeit wird sie nicht ihrer Blätter beraubt, auch der Winter schadet der Raute nicht mit allzu großer Kälte. Wenn der Frost den Sträuchern und Kräutern ihre Ehre nimmt, grünt die Raute, von keinem Frost geschwächt. Um sie herum wächst sogar der Salbei, dem Kopf von Nutzen, oder wächst in der Nähe auf weichem Boden der Ysop. Und immer, wenn die ansteckenden Keime einer furchtbaren Seuche herumschleichen, flehen die Menschen die Kraft dieses Krautes an.
Renatus Henerus: Adversus Iacobi Sylvii depulsionum anatomicarum calumnias pro Andrea Vesalio. Venedig 1555.
— Zum Verhältnis Lotichius-Henerus s. Lotichius (Anm.22), El. II9, VI 30; carm. 114.
Nathan Chytraeus: Iter Augustanum. In: Nicolaus Reusnerus (Ed.), Itinerarium totius orbis. Secunda Editio. Basel 1592, S. 343–352,
Nathan Chytraeus: Iter Augustanum. In: Nicolaus Reusnerus (Ed.), Itinerarium totius orbis. Secunda Editio. Basel 1592, das Zitat S.351: In dieser Stadt besucht man auch einen berühmten medizinischen Garten, wo seltene Bäume und Kräuter wachsen. Hier siehst Du den Ebenholzbaum, den Lotus und den grünen Papyrus, hier auch Moly (das bei Homer erwähnte Heilkraut), hier das Frauenhaar und die zarten Hyazinthen. Auch fehlt nicht der Diptam, die Medizin für die Rehe, wenn sie (vom Pfeil) getroffen sind. Wo komme ich hin? Unermeßlich ist es, alle Pflanzen zu erwähnen.
Lotichius (Anm.22), El.III4: Ad Georgium Sabinum de Patavii celebritate et studiis suis.
In funere (…) Petri Lotichii Secundi (…) amicorum et gratorum discipulorum lachrymae. Heidelberg 1560.
J.Posthius, Brief (1585). In: Lotichius, ed. Hagen, 1594 (Anm.24), S. 580–583, hier S.581: ›Quicquid autem in Poesi sum, si quid modo sum, id omne uni Lotichio acceptum me referre atque debere, libenter equidem & ingenue fateor‹. Vgl. auch Posthius, ›In obitum P. Lotichii Secundi ad Nicolaum Rudingerum‹. In: Parerga Poetica. Würzburg 1580, S.93ff.
Anmerkungen zu III: Erastus
Epitaphtext, ed. Auguste Bonnard: Thomas Eraste (1524–1583) et la discipline ecclésiastique. Lausanne 1894, S. 206.
Adam (Anm. 15), S. 242.
Vgl. Ruth Wesel-Roth: Thomas Erastus. Ein Beitrag zur Geschichte der reformierten Kirche und zur Lehre von der Staatssouveränität (Veröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der evang. Landeskirche Badens, Bd. 15). Lahr 1954;
siehe auch Volker Press: Calvinismus und Territorialstaat. Regierung und Zentralbehörden der Kurpfalz 1559–1619 (Kieler Historische Studien, Bd. 7). Stuttgart 1970, s. v. Erast.
Zit. nach Bonnard (Anm. 44), S.203.
Thomas Erastus: Gründtlicher bericht/wie die wort Christi/Das ist mein leib/etc. zu verstehen seien. Heidelberg 1562.
Thomas Erastus: Explicatio Grauissimae Quaestionis vtrum Excommunicatio quatenus religionem intelligentes et amplexantes à Sacramentorum vsu, propter admissumfacinusarcet; mandato nitatur Diuino, an excogitata sit ab hominibus. Pesclavius (London) 1589 (abgeschlossen 1569).
Sie fanden noch in jüngster Zeit den Beifall von Rudolf Hermann: Die Probleme der Exkommunikation bei Luther und Thomas Erastus. In: Zeitschrift für systematische Theologie 23 (1954), S.103–136.
Vgl. dazu Wesel-Roth (Anm. 46), S. 90–124.
Streiflichter auf diesbezügliche Tätigkeiten werfen Erastus’ Briefe an H. Bullinger und J.J.Grynaeus. So schrieb Erastus 1563 an Bullinger: ›Cras summo mane exire in agrum ad inspiciendas herbas, quas adolescentes cognoscere operae pre-cium est, me oportet‹. Oder er bat 1577 Grynaeus, ihn bei R. Walther zu entschuldigen: ›et me excuses qui et examinandis candidatis et regendis disputationibus eorum, curationibus praeterea aegrorum, lectionibus et institutione candidatorum ita distrahor, ut ne dormire idem liceat, quantum satis est‹ (zit. nach Wesel-Roth, Anm. 46, S. 127).
Vgl. die ergänzungsbedürftigen Schriftenverzeichnisse bei Wesel-Roth (Anm. 46), S.156f.
Wesel-Roth (Anm. 46), S. 1.
So Press (Anm. 46), S.239.
So Wesel-Roth (Anm. 46), S.1.
Einen Anfang machten Lynn Thorndike: A history of magic and experimental science. Bd.V. New York 1941, S. 652–667; Johann Karcher: Thomas Erastus (1524–1583), der unversöhnliche Gegner des Theophrastus Paracelsus. In: Gesnerus 14 (1957), S. 1–13;
Daniel Pickering Walker: Spiritual and demonic magic from Ficino to Campanella (Studies of the Warburg Institute, Bd.22). London 1958, S. 156–166;
Walter Pagel: Paracelsus. An Introduction to Philosophical Medicine in the Era of the Renaissance. Basel 1982 01958), S.311–333 (›Erastus’ Censure of Paracelsus‹); ders., Art. Erastus. In: Dictionary of Scientific Biography, Bd.4 (1970), S.386–388.
Thomas Erastus: De occultis pharmaco-rum potestatibus. Basel 1574 (abgeschlossen 1563); Disputatio de medicamentorum purgantium facultate. Basel 1574; Examen de simplicibus, quae ad composi-tionem theriacae Andromachi requirun-tur. Lyon 1607 (entstanden 1564); Disputatio de auro potabili in qua accurata admodum disquiritur, num ex metallis, opera Chemiae, concinnata pharmaca tutè vtiliterque bibi possint. Basel 1578 (abgeschlossen 1576). — Epistola de natura, materia, ortu atque usu lapidis sabulosi, qui in Palatinatu ad Rhenum reperitur (Basel 1572). Als Beitrag zur Geschichte der Bodenkunde hrsg., übersetzt, mit Anmerkungen versehen, eingeleitet von Wolfgang Ziehen. Aalen 1984 (entstanden 1564/65).
So z.B. Johann Thölde, Vorrede. In: Alexander von Suchten, Antimonii Mysteria Gemina. Leipzig 1604.
So z. B. Bernardus G. Penotus: Theophrastisch Vade mecum. Das ist: Etliche (…) Tractat/von der warhafftigen bereittung vnd rechtem gebrauch der Chymischen Medicamenten. Übersetzt von Johann Hippodamus. Magdeburg 1597, Vorrede.
Vgl. Wesel-Roth (Anm.46), S.8;
diesbezüglichen Zweifeln von Schönfeld (Anm. 17, S.348) fehlt Anhalt.
Joachim Tanck, Vorrede. In: Promptuari-um Alchemiae. Leipzig 1610, S.(3)if̌.
So Erastus über sein Verfahren an H. Bullinger 1570, zit. nach Bonnard (Anm. 44), S.183.
Gutachten über die Heilkräfte des Kissinger Mineralwassers: Hedwig Pfister, Bad Kissingen vor vierhundert Jahren (Mainfränkische Hefte, Heft 19). Würzburg 1954, S. 17–26 (mit Textwiedergabe);
Walter Pagel: Paracelsus. An Introduction to Philosophical Medicine in the Era of the Renaissance. Basel 1982 01958), nach Urteil Pagels (Anm. 57, S.311) bietet sich ›one of the outstanding documents of early and sound balneology‹. — Gutachten über den Gesundheitszustand von Elisabeth, Gemahlin Kurfürst Ludwigs VI., gemeinschaftlich verfaßt mit Ludwig Graf/Gravius, seit 1575 Professor med. (Primarius seit 1582) und mehrmaliger Rektor: Heidelberg, UB, Cpg. 807, Bl. 177–181. -Podagra-Regimen für B.Gerhardt: Wolfenbüttel, HAB, Cod. Guelf. 66.1 Aug. 8°, B1.200v–212r.
Rezepte: O.Gäbelkover, Arzneibuch, Tübingen 1589; vgl. Eis (Anm.13), S.326f. (mit Textwiedergabe).
— Ortolph Marold: Practica medica ad omnis generis morbos feliciter curandos accommodata. Frankfurt 1650, S.18,
— Ortolph Marold: Practica medica ad omnis generis morbos feliciter curandos accommodata. Frankfurt 1650, 23–26,
— Ortolph Marold: Practica medica ad omnis generis morbos feliciter curandos accommodata. Frankfurt 1650, 28 u.ö.
Briefe finden sich z.B. in: Lorenz Scholz (Hrsg.), Consiliorum medicinalium (…) über singularis. Frankfurt 1598; Henricus Smetius: Miscellanea Medica. Cum (…) quinque Medicis. D.Thoma Erasto (…). D. Henrico Brucaeo (…). D.Levino Batto (…). D.Joanne Weyero (…). D. Henr. Weyero (…). Communicata, et in libros XII. digesta. Frankfurt 1611;
Cista medica. Hrsg. von Johann Hornung. Nürnberg o.J. Ferner zu berücksichtigen wären die Briefe an Graf Georg Ernst im Landesarchiv Meiningen (vgl. Pfister, Anm. 64) oder an J. Camerarius;
vgl. Eleonore Schmidt-Herrling: Die Briefsammlung des Nürnberger Arztes Christoph Jacob Trew (1695–1769) in der Universitätsbibliothek Erlangen (Katalog der Handschriften der Universitätsbibliothek Erlangen, Bd. V). Erlangen 1940, s. v. Erast.
Vgl. Thorndike (Anm. 57), S.656.
Vgl. Walter Pagel: The Smiling Spleen. Paracelsianism in Storm and Stress. Basel 1984, s. v. Erastus.
Caspar Hofmann: Animadversiones in (…) Thomae Erasti anatomen. Amsterdam 1641.
Nicolaus Guibertus: Alchymia ratione et experientia ita demum viriliter impugnata et expugnata. Straßburg 1603, lib. II, S. 78.
— Gerhard Dorn: Admonitio ad Thomam Erastum. In: ders., De naturae luce physica. Frankfurt 1583, S. 357–431.
— Gaston Duclo (Claveus): Apologia chrysopoeiae et argyropoeiae, adversus Thomam Erastum. Ursel 1602 (11590).
Vgl. Joachim Telle: Zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Alchemia medica unter besonderer Berücksichtigung von Joachim Tanck. In: Humanismus und Medizin. Hrsg. von Rudolf Schmitz und Gundolf Keil (Mitteilung XI der Kommission für Humanismusforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft). Weinheim 1984, S. 139–157.
So Schönfeld (Anm. 17), S.346.
Vgl. Owsei Temkin: Fernel, Joubert, and Erastus on the specificity of cathartic drugs. In: Science, medicine and society in the Renaissance. Hrsg. von Allen G. Debus. Bd.1. New York 1972, S.61–68.
Vgl. Pagel (Anm.57: Dictionary), S.387.
Zur Galenkritik Erasts siehe auch Thorndike (Anm.57), S. 662 f.
Anmerkungen zu IV: Opsopoeus
Vgl. Schmidt-Herrling (Anm.66), s. v.
— Zu Opsopoeus vgl. Adam (Anm.15), S. 325–327;
G. Rathgeber, Artikel Opsopoeus. In: Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber (Hrsg.), Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste. Leipzig 1818–89, hier Bd. III1, S. 231–232; Hirsch (Anm.15), Bd. 4, S.436.
Die diesbezügliche Angabe von Stübler (Anm.5, S.65) ist unzutreffend. Das Frühjahr 1589 als Datum der Übernahme der dritten Professur geht eindeutig hervor aus Opsopoeus’ Brief vom 16. Juli 1589 an Camerarius (Slg. Treu Nr.10);
siehe auch Weisert (Anm.2), s. v.
Vgl. Karl Preisendanz: Aus Friedrich Sylburgs Heidelberger Zeit. In: Neue Heidelberger Jahrbücher N.F. 1937, S. 55–77.
Vgl. Brief Nr.1–7 aus den Jahren 1582/83.
Brief Nr.8. — Salve. Cum tuae mihi afferentur literae, una cum quibusdam studio-sis tarn Gallis quam Germanis in carcere detinebar. Nam 29 Martij cum congregati essemus in studiosi cuiusdam museolo, ut de anatomia quadam, deinde de certo itinere ob ferias Paschales suscipiendo deliberaremus; hospes aedium nebulo pessi-mus nos suspectus habuit quasi vel Condoms habendae, vel sacramentorum causa convenissemus: continuoque occlusis foribus Abbatem proximum S.Genovefae cum lictoribus accessivit: qui nos indicta causa omnes (decern eramus, tres Germani, ceteri Galli) arreptos in carcerem detruserunt. Detinebamur singuli seorsim in speluncis foedissimis non secus atque sceleratissimi latrones: donec elapsis feriis 15 April, coram iudicibus causa nostra cognita dimissi sumus, singulari Dei beneficio. Eo loci cum essem, quanta me benevolentia Dn.Cordaeus complecteretur, reipsa cognovi. Scio eum domesticis & publicis negotiis relictis, de me unico sollicitum fuisse. Dixi Dn. Cordaeo salutem tuo nomine, qui te vicissim quam officiosissime salutat, & quae Chemica ad veterum nominem accomodata te dato ocio missurum recepisti, avide expectat. Commentarium eius typographus ob negotiorum molem nondum inchoavit: quandocumque autem impressus fuerit, curabo ut habeas. Recipies in fasciculo duo Scaligeri exempla, quae constant 2 coronatis & 40 solidis sive assibus Parisiensibus. Coniunxi etiam Vertuniani & Scaligeri explicationes sive emendationes in Librum Hipp, de vul〈neribus〉 cap〈itum〉, Ulmi libellum παράδοξον de splene, & Porti carmina de signis morborum: qui Portus successor & heres est Fernelianus. Hi tres constant 9 assibus. Hosce addendo male me operam locasse non existimo. Quod mei curam suscipis, maximi sane officij loco duco. Unum est quod a te vehementer peto: ut significes mihi (te enim virum ubivis viris literatis notissimum latere eiusmodi non soient) quibus locis in Germania Hippocrates Graecus manuscriptus asservetur. Impendo horas succisivas in eius recognitionem. Habeo exemplar manuscriptum Dn. Cor-daei. Dn. Rosseletus medicus eximius qui de partu Caesariano Gallice scripsit, aliud promisit & quidem eo quo utor vetustius, quod Montepessulano afferri se curatu-rum spopondit. Alia iam quae scribam, non succurunt. Iano Gulielmo reddidi epistolam, qui iussit ut tibi quoque suo nomine salutem scriberem. Bene vale. Datae Parisiis 20 Martij, anno 84.
D. i. der Hugenotte Maurice de la Corde (Cordaeus); vgl. Hirsch (Anm.15), Bd. 2, S. 106. An die Beziehungen zwischen Opsopoeus und Cordaeus erinnert auch Opsopoeus’ Gelegenheitsgedicht in: Mauri-cius Cordaeus, Hippocratis Coi (…) Liber prior de morbis mulierum. Paris 1585.
Gemeint ist Joseph Scaligers epochemachendes Werk: De emendatione temporum. Paris 1583; so in Brief Nr.9 (Paris 6.9.1584) angemerkt. — Ein Brief des Opsopoeus an Scaliger in der Slg. Treu als Nr.17 (Paris, 20. Juni o.J.). Opsopoeus scheint Scaligers Verbindung zu deutschen Gelehrten hergestellt zu haben, was mittelbar auch aus einem Widmungsschreiben hervorgeht, das der Heidelberger Verleger H. Commelinus an Opsopoeus richtete (in J. Scaliger: Emendationes ad Theocriti, Moschi & Bionis Idyllia. Heidelberg 1596); vgl. Wilhelm Port: Hieronymus Commelinus 1550–1597. Leben und Werk eines Heidelberger Drucker-Verlegers. Leipzig 1938 (= Slg. bibliothekswissenschaftl. Arbeiten, 47. Heft), S. 108 f.
Vertunianus (d. i. der Joubert-Schüler François de Saint-Vertunien, gest. 1608): Hippo-cratis Coi de vulneribus capitis liber latinitate donatus & commentariis illustratus; addito Graeco textu a Josepho Scaligero castigato, cum ipsius Scaligeri castigationumsuarum explicatione. Paris 1578. — Vgl. Hirsch (Anm. 15), Bd. 5, S. 736).
D. i. ›De liene libellus‹ (Paris 1578) von Franciscus Ulmus (François Umeau) in Poitiers (1530/94); s. Hirsch (Anm. 15), Bd. 5, S. 678.
D. i. François Duport (ca. 1549/1624): De signis morborum libri IV cum annotationibus. Paris 1584. Vgl. Hirsch (Anm. 15), Bd. 2, S.345; Dictionnaire de biographie française 12 (1970), Sp.484.
D. i. François Rosset (Rosselet); s. Hirsch (Anm. 15), Bd. 4, S.890: Traité nouveau de l’hysterotomokie ou enfantement césarien, qui est extraction de l’enfant par incision latérale du ventre et matrice de la femme grosse. Paris 1581.
D. i. Janus Guilielmus (1555/84), Philologe und lat. Dichter. Gedichte in: Poematum Jani Lernuti, Jani Guilielmi, Valentis Acidali Nova Editio. Liegnitz 1603.
Göttingen, SUB, Sign.: Hist. nat. 4; vgl. Verzeichnis der Handschriften im Preussischen Staate. I Hannover 2, Göttingen 2. Berlin 1893, S.288 (bei der hier als unbekannt bezeichneten Hs. M könnte es sich um den im Brief erwähnten Codex aus Montpellier gehandelt haben).
HippocratisCoi Jusiurandum. Aphorismorum sectiones 8. Prognostica. Porrheticorum lib. 2. Coaca praesagia. Graecus et Latinus contextus accurate renovatus, lectionum varietate, et C. Celsi versione calci subdita: studio J.Opsopei. Frankfurt 1587.
Brief Nr.13 vom 26. Februar 1596 an Camerarius. — Zu Anuce Foës (Anutius Foesius) s. Hirsch (Anm. 15), Bd. 2, S.555f.; Dictionnaire de biographie française 14 (1979), Sp. 168 f.
Näheres über die hier erwähnten und weitere Textausgaben des Opsopoeus findet sich bei Rathgeber (Anm. 75).
Brief Nr.11 vom 17. Februar 1596 an Camerarius.
Brief Nr.14 vom 30. März 1596 an Camerarius: ›(…) Chirurgum dico qui usu rerum longo sive domi sive militiae edoctus vulnera rite tractare, fracta iuste componere, luxata probe εἰς ἀρχαίαν φύσιν re-stituere, non distorquere, & medicis recte monentibus obtemperare norit. Vulgarium quidem barbirasorum, unctorum, tortorum & orchotomorum abunde ubique est, sed fidum & expertum, si non doctum, requirimus‹.
Brief Nr.16 vom 28. August 1596 an Camerarius.
Brief Nr.15 an Camerarius.
Vgl. Gustav Toepke (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Heidelberg. Theil 2: 1554–1662. Heidelberg 1886, S.185,
Vgl. Gustav Toepke (Hrsg.): Die Matrikel der Universität Heidelberg. Theil 2: 1554–1662. Heidelberg 1886, 191.
-Ein Dankgedicht zum Ende der Pest, verfaßt vom Heidelberger Konrad Göbel, edierte Fidel Rädle: Carmina Heidelbergensi inedita (saec. XVI ex.). In: From Wolfram and Petrarch (Anm. 21), S.323–379,
-Ein Dankgedicht zum Ende der Pest, verfaßt vom Heidelberger Konrad Göbel, edierte Fidel Rädle: Carmina Heidelbergensi inedita (saec. XVI ex.). In: From Wolfram and Petrarch (Anm. 21), hier Nr.XIX, S.359–365.
Anmerkungen zu V: Smetius
Vgl. Robert van Roosbroeck: Die Beziehungen der Niederländer und der niederländischen Emigranten zur deutschen Gelehrtenwelt im XVI. Jahrhundert. Eine Übersicht. In: Universität und Gelehrtenstand 1400–1800. Hrsg. von Hellmuth Rössler und Günther Franz. Limburg/L. 1970 (= Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit, Bd. 4), S. 107–125,
Vgl. Robert van Roosbroeck: Die Beziehungen der Niederländer und der niederländischen Emigranten zur deutschen Gelehrtenwelt im XVI. Jahrhundert. Eine Übersicht. In: Universität und Gelehrtenstand 1400–1800. Hrsg. von Hellmuth Rössler und Günther Franz. Limburg/L. 1970 hier S.117.
Zur Rolle der Pfalz im europäischen Kräftefeld s. Claus-Peter Clasen: The Palatinate in European History 1559–1660. Oxford 1963;
Press (Anm. 46).
Zu Smetius’ Leben und Werk s. Adam (Anm. 15), S. 421–426; Biographie Nationale (…) de Belgique. Tom. V Brüssel 1876, Sp.761 f.;
Neumüllers-Klauser (Anm. 26), Nr.587;
Stübler (Anm. 5), S.67–71. Janus Gruter, der berühmte Philologe, war Smetius’ Schwiegersohn;
in diesem Zusammenhang weitere Informationen bei Gottfried Smend: Jan Gruter. Sein Leben und Wirken. Bonn 1939, passim. — Weiteres dürfte eine Sichtung der Briefe Smetius’ in den Codd. Vat. Pal. lat. (bes. Nr.1903, 1905, 1906; z.T. abschriftlich in der SB München), Codd. Pal. germ. 804 und 838 (UB Heidelberg) sowie in der Slg. Treu (UB Erlangen) erbringen.
Juvenilia sacra, ut regum judaicorum lib. III, elegiarum lib. II, odarum lib. I, Suzannae lib. I. Heidelberg 1594. — Zum dichterischen Werk s. Ellinger (Anm.18), Bd.3, S.296ff.
Prosodia (…) promptissima, quae syllabarum, positione & diphthongis carentium, quantitates, sola veterum poetarum auctoritate, adductis exemplis demonstrat. Ab auctore reformata, locisque innumeris emendata, & quarta sui parte adaucta. Editio septima. Frankfurt 1611. — Die erstmals 1599 erschienene ›Prosodia‹ erlebte bis mindestens 1719 über 20 Ausgaben.
Zum historischen Hintergrund vgl. Manfred Kuhn: Pfalzgraf Johann Casimir von Pfalz-Lautern. Otterbach-Kaiserslautern 1961;
Peter Moraw und Theodor Karst: Die Universität Heidelberg und Neustadt an der Haardt. Speyer 1963 (=Veröffentlichungen zur Geschichte von Stadt und Kreis Neustadt an der Weinstraße, 3).
Smetius (Anm.66), S.1ff.: De antiquitate & praestantia medicinae epos ad Fridericum IV. Im Folgenden zitiert nach H. Smetius, Ueber Alter und Vortrefflichkeit der Medicin. Hrsg. und übersetzt von Gustav Waltz. o.O. o.J. (=Festgabe für die 62. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Heidelberg 1889).
So Adam (Anm.15), S.423: ›Medicinae encomium annos fere viginti natus meditatus est: cum ipsi prima eiusdem laurea in Academia Rostochiana esset decernenda, a Jacobo Bordingo, regis deinde Daniae archiatro‹.
Melanchthon (Anm.25); das erasmische (von Eoban Hesse in Verse transponierte) ›Encomium medicinae‹ mit umfassender Einleitung und aufschlußreichem Kommentar hrsg. von J.Domanski in: Opera omnia Desiderii Erasmi Roterodami (…) Ordinis primi Tomus quartus. Amsterdam 1973, S. 145 ff.
Smetius (Anm.101), v. 231 ff.; so auch Erasmus (Anm.103), S.166, Z. 72f.: beide nach Plinius, Nat. hist. VII 124; XXVI 15.
Zu Battus s. Adam (Anm.15), S.316f. Zu Brucaeus ebd., S.317f.; Hirsch (Anm.15), Bd.1, S.727.
Smetius an Brucaeus (1571). In: Smetius (Anm.66), S.242–243: ›Ego sane laboriosum, industriumque rerum abstrusarum indagatorem, multaeque peritiae virum libenter agnosco, atque in pharmacorum praeparatione admirandum, verum scientiae solidioris parum, methodi nihil, oris tarnen quam plurimum habere. Si qua observavit praeclara, aut dicit πολύχρησ̄τα, non propterea usque adeo ferocire debuit, nec optime de genere humano meritos veteres infra se despicari. 〈…〉 Quid miri, si multa invenerit aetas plurima usus docuerit? Quid adeo magni est maiorum inventis aliquid adiicere? Quis inter veteres experientiam, quis latentes rerum proprietates reiecit, aut ignoravit? Quid opus est nova artis fundamenta iacere? monstra fingere? salem, mercurium, sulfur rerum primordia, repudiatis elementis, statuere? 〈…〉 Quare non est quod metuat Paracelsus, ne dignam pro re gesta statuam apud gratam posteritatem consequatur, quamvis inferioribus subselliis infra veteres Hippocraticos collocetur. Sed frustra alienae laudis invidia suae incrementum quaerit‹.
L. Battus an H. Smetius (1570). In: Smetius (Anm.66), S.676: ›Illum optimum medicum censeo, qui quam plurimos facile, cito, & tuto curat, non qui veterum placita mordicus tuendo, deque iis plausibilitate disputando, raro scopum optatum attingit. Non enim eloquentia, sed artis medicae debitis auxiliis, morbi tolluntun.
Julius Wilhelm Zincgref: In obitum Nicolai Bachendorpii professoris medici elegia, zit. nach Wilhelm Kühlmann: Ein unbekanntes Gedicht Julius Wilhelm Zincgrefs. In: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten VIII (1981), S.236–238. -Nun wo Tod und Krieg ganz in der Nähe den Erdkreis bedrängen und ein neuer Stoß kaum noch einen unbehelligten Raum findet, uns die Unwetter, uns von allen Seiten die Blitze erschrecken, gegen uns die Winde und beide Welten rasen, unsere Körper und Geister die tyrannische Furie durch Macht und List mit dem barbarischen Joch bedroht; auch schon die Freiheit aus dem Vaterlande, schon die Lauterkeit der Gesinnung und jene vielbesungene Treue der Väter wegzugehen suchen, alle Religion und Frömmigkeit vertrieben und den Unwürdigen einen langen Abschied sagen zu wollen scheint, — also wer möchte da nicht wünschen, die Erde zu verlassen und unter Deinem Vortritt so vielen Göttinnen in die Höhe zu folgen?
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Kühlmann, W., Telle, J. (1985). Humanismus und Medizin an der Universität Heidelberg im 16. Jahrhundert. In: Doerr, W., Riedl, P.A. (eds) Semper Apertus Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386–1986. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70477-2_9
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