Zusammenfassung
Daß Heidelberg jemals einige unverächtliche Technologen vorweisen konnte, verdankt es nicht der Voraussieht seiner etablierten Gelehrtenrepublik, sondern den Bienen, genauer dem Heimfall einer aus einer Bienenzuchtgesellschaft entstandenen Schulgründung, die lange mit Heidelberg konkurriert und europaweit Beifall gefunden hatte.
›Das Merkwürdige war, daß es in Deutschland in den dreißiger und vierziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts, also lange bevor die Industrialisierung ernstlich eingesetzt hatte, möglich war, in den angewandten Naturwissenschaften eine gute Universitätsausbildung zu bekommen — eine bessere, als sie den nächsten beiden Generationen England und die Vereinigten Staaten bieten konnten. Ich kann mir das absolut nicht erklären, es ist sozial gesehen unbegreiflich, aber es war so. Die Folge war, daß Ludwig Mond, der Sohn eines Lebensmittelhändlers, der Hoflieferant war, nach Heidelberg ging und sich dort eine gediegene Ausbildung in angewandter Chemie verschaffte.‹
C.P. Snow, Rede Lecture, Cambridge 1959
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Anmerkungen
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Zitiert nach Klemm, F.: Technik. Eine Geschichte ihrer Probleme. Freiburg/München 1954.
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Poller, O.: Schicksal der ersten Kaiserslauterer Hochschule und ihrer Studenten. Ludwigshafen 1979.
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Suckow, G.A.: Geschichte der Sammlungen der Churpfälzischen Staatswirthschafts Hohen Schule in Heidelberg. Mannheim 1789.
Bezüglich der vollständigen Bibliographie der Lauterer Publikationen wird auf Webler a. a. O. verwiesen.
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Jung, J.H.: Versuch eines Lehrbuchs der Fabrikwissenschaft. Nürnberg 1785.
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Gatterer, Chr.W.J.: Abhandlung vom Pelzhandel, insbesondere der Briten. Heidelberg 1794.
Gatterer, Chr.W.J.: Allgemeines Repertori-um der Forstwissenschaftlichen Literatur, 2 Bde. Ulm 1796.
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Gatterer, Chr.W.J.: Die Rettung der Weinberge in Franken. Würzburg 1804.
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Suckow, G. A.: Anfangsgründe der Physik und Chemie, 2 Bde. Augsburg 1813–1814.
Anhang
Karl Christian von Langsdorfs in Heidelberg verfaßte Schriften:
Handbuch der gemeinen und höhern Mechanik fester und flüssiger Körper, mit besonderer Rücksicht auf Hydrotechnik. Heidelberg 1807.
Neue und gründliche Darstellung der Principien der Differentialrechnung. Heidelberg 1807.
Über Newtons, Eulers, Kästners und Konsorten Pfuschereien in der Mathematik. Heidelberg 1807. (Der Titel stellt ironisch den Tenor einer Streitschrift dar, gegen die Langsdorf zur Ehrenrettung der Genannten antritt).
Erläuterung höchstwichtiger Lehren der Technologie, 2 Bde. Heidelberg 1807.
Arithmetische Abhandlungen über juristische, Staats- und forstwirthschaftliche Fragen, Mortalität, Bevölkerung und chronologische Bestimmungen. Heidelberg und Mannheim 1810.
Theorie des hydraulischen Stößers (bélier hydraulique). In: Abhandlungen der Baierischen Akademie. München 1810.
Physisch-mathematische Abhandlung über die Bewegung des Wassers in offenen Kanälen. Ebd. München 1812.
(Hg.) Prony’s theoretische und praktische Abhandlung über die Leitung des Wassers in Kanälen und Stößernleitungen; aus dem Französischen mit vielen Anmerkungen. Gießen 1812.
Einleitung in das Studium der Elementargeometrie, Algebra, Trigognometrie, Differential- und Integralrechnung, der höheren Geometrie und der Dynamik mit vorzüglicher Rücksicht auf Maschinenlehre. Heidelberg und Mannheim 1814.
Neuere Erweiterungen der mechanischen Wissenschaften, besonders zur Vervollkommnung der Maschinenlehre mit Anwendungen auf Getraidemühlen, Sägemühlen, Stampfmühlen, Hammerwerke, Röhrenleitungen, Kanäle usw. Mannheim und Heidelberg 1816.
(Anonym) Über menschliche Bestimmung und freien Willen. 1816.
Leichtfaßliche Anleitung zur Analysis endlicher Größen und des Unendlichen und zur höheren Geometrie. Heidelberg 1817.
Gemeinfaßliche, durchaus auf Erfahrung gegründete Anleitung zum Straßen- und Brückenbau nebst einem Anhange über die Gautheysche Brückenbaukunde. Mannheim und Heidelberg 1817.
Ausführliche Berechnungen über die sichere Bestimmung aller beim Baue steinerner Brücken vorkommenden Abmessungen für die unmittelbare Ausübung. Heidelberg 1819.
Neue Bergmannslieder. Heidelberg 1819.
(Hg.) Des Grafen Laplace philosophischer Versuch über Wahrscheinlichkeiten, nach der dritten Pariser Auflage übersetzt von Friedrich Wilhelm Tönnies. Heidelberg 1819.
(Hg.) Scheyers praktische Wasserbaukunst, mit vielen Zusätzen neu herausgegeben. Leipzig 1820.
Gedanken über die nothwendige Herabsetzung der Salzpreise in Deutschland. Heidelberg 1822.
Neue leichtfaßliche Anleitung zur Salzwerkskunde mit besonderer Rücksicht auf halurgische Geognosie und auf die zweckmäßigen Anstalten zur Gewinnung reicher Soolquellen. Heidelberg und Leipzig 1824.
Ausführliches System der Maschinen-Kunde mit speciellen Anwendungen bei mannichfalti-gen Gegenständen der Industrie für den Praktiker bearbeitet, 2 Bde. Mit einem Atlas von Kupfer- und Steintafeln und einem vollständigen Repertorium zum ganzen ersten Bande. Heidelberg und Leipzig 1826-1828.
Forderungen des wahren teutschen Protestantismus gegen Einschieichung eines ein evangelisches Papstthum verbreitenden Consistorialglaubens. Nebst einer physicalisch-mathemati-schen Abhandlung über die Noachische Fluth. Heidelberg und Leipzig 1831.
Gott und die Natur. Offenbarungs- und Vernunftkenntniß, Religion Christi und Religion der Christenheit in einer freimüthigen Zusammenstellung usw. Mannheim 1832.
Über die Unsterblichkeit der Seele. Heidelberg 1834.
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Lessing, HE. (1985). Technologen an der Universität Heidelberg. In: Doerr, W., Riedl, P.A. (eds) Semper Apertus Sechshundert Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386–1986. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70477-2_23
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