Zusammenfassung
Offizielle Statistiken hinsichtlich Forderungen von Patienten gegenüber Ärzten wegen ärztlicher Fehlbehandlung (Kunstfehler) bestehen in der Schweiz nicht. Allerdings haben sowohl die freiberuflichen Ärzte (1981 rund 8000) wie auch die beamteten und angestellten Ärzte in Krankenhäusern privater oder öffentlicher Hand (rund 8500) in aller Regel bei einer privaten Versicherungsgesellschaft eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen, d.h. also auch in jenen Fällen, in denen eine der 26 kantonalen öffentlich-rechtlichen Amtshaftpflichtregelungen zum Zuge kommt. Die interne Betriebsstatistik von 3 großen Versicherungsgesellschaften, die zusammen rund 60% der entsprechenden Haftpflichtfälle versicherungsmäßig abdecken, vermag daher aufgerechnet auf 100% wenigstens gewisse Anhaltspunkte über die Größenordnung der abgewickelten Haftpflichtfälle zu vermitteln. Danach ergibt sich folgendes Bild:
In den Jahren 1975–1979 (Fünfjahresperiode) sind von 4261 versicherten Ärzten mit freier Praxis (Stand 1979) 656 Schadensfälle gemeldet worden, d.h. rund 130 pro Jahr. Unter Mitberücksichtigung einer erheblichen Zahl von Schadensmeldungen, die zu keiner Entschädigung seitens der Versicherungsgesellschaft führten, betrug die durchschnittlich ausbezahlte Schadenssumme rund sfr 14000,-. In den gleichen Jahren 1975–1979 erfolgten durch 828 der rund 1000 beamteten und angestellten Spitalärzte, die auch für ca. 7200 Assistenzärzte einzustehen haben, 3843 Schadensmeldungen oder rund 770 pro Jahr. Soweit es zu Entschädigungen kam, wurden durchschnittlich pro Fall ca.
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Deutsch, E., Schreiber, HL. (1985). Klagen und Verfahrensgang. In: Deutsch, E., Schreiber, HL. (eds) Medical Responsibility in Western Europe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70449-9_83
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