Zusammenfassung
Bei der Füllung von traumatischen oder tumorös bedingten Knochendefekten als auch bei der Durchführung von Knochenaufbauplastiken wird in der Klinik zur Zeit fast ausschließlich autologer und/oder homologer Knochen verwendet. Die Zumischung heterologen Kollagens (1) oder der Kombination Kollagen/synthetische Calciumphosphatverbindung (2) wird empfohlen und teilweise auch durchgeführt. Vereinzelt kommen auch synthetische, bioinerte Calciumphosphatverbindungen (Tricalciumphosphat/Hydroxylapatit) alleine zum Einsatz, oft ohne Berücksichtigung ihrer sehr unterschiedlichen biologischen Wertigkeit, die von Ca/P-Verhältnis, Reinheit, Sintertemperatur bei der Herstellung der Keramiken, Mikroporosität, Makroporosität und Löslichkeit abhängig ist. Völlig unberücksichtigt bleiben jedoch die biologischen Knochenextrakte, demineralisiertes Knochenpulver und Knochengelatine, trotz ihrer nachgewiesenen hohen osteoinduktiven Potenz, die sich noch, wie von uns (3) gezeigt werden konnte und von URIST (4) bestätigt wurde, durch die Zumischung eines löslichen β-Tricalciumphosphats deutlich steigern läßt. Das Prinzip dieses biologischen, im Sinne des Wortes “bioaktiven” Proteinkomplexes beruht auf der Rekrutierung und/oder Induktion von knochenbildungsfähigen cellulären Elementen am Ort seiner Implantation. Nur die Addition einer löslichen β-Tricalciumphosphatverbindung verstärkt diesen Effekt deutlich, wobei die Wirkungsmechanismen (Ca/P-Konzentration am Ort, erleichterte Mineralisation neugebildeten Knochens, Potenzierung des Knochengelatine-Effektes (3), dreidimensionale Anordnung und Verteilung und “slow-release” des aktiven Bestandteiles der Knochengelatine (4) noch weitgehend ungeklärt sind.
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Literatur
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Rueger, J.M., Seibert, H.R., Pannike, A. (1985). Abheilung segmengaler Knochendefekte nach Auffüllung mit biologischen und synthetischen Knochenersatzmitteln im Tierexperiment. In: Herfarth, C., Brückner, U.B., Merkle, P., Stelzner, F. (eds) Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie München, 10.–13. April 1985. Chirurgisches Forum ’85 für experimentelle und klinische Forschung, vol 85. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70325-6_4
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