Zusammenfassung
Das Verhältnis des Menschen unserer Zeit zu Sterben und Tod ist seltsam gespalten. Einerseits rückt der Tod näher, wird sichtbarer und alltäglich. Er verliert den Charakter des Außergewöhnlichen — durch die bedrückenden Nachrichten von unzähligen Menschen, die Hungers sterben, von Opfern von Terrorakten oder einer unmenschlichen „revolutionären“ Justiz. Die jeden Tag ausgestrahlten Bilder von tödlichen Unfällen oder von Mordtaten fähren zur Gewöhnung, zum Abstumpfen der Gefühle, zum Verlust der Achtung des hohen Gutes eines Menschenlebens. Die Bedeutungslosigkeit des Schicksals eines einzelnen manifestiert sich in der Abstraktion namenloser Statistiken, Die mit mehr oder weniger Anteilnahme zur Kenntnis genommen werden.
Der Wunsch, die Art des Sterbens zu bestimmen 1982
Gemeinsam mit Hans-Ludwig Schreiber
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Wachsmuth, W. (1985). Von der Unberührbarkeit des Todes. In: Reden und Aufsätze 1930–1984. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70293-8_36
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