Zusammenfassung
Das Rechtsgebiet der erbsehaftsteuerlichen Auswirkung von Eheverträgen als Güterstandsregelung ist, wenn man berücksichtigt, daß es dazu noch keine grundlegende Entscheidung des Bundesfinanzhofs gibt, praktisch als Neuland anzusehen. Das Betreten dieses Neulandes setzt voraus, daß der das Erbschaftsteuerrecht beherrschende Grundsatz der Maßgeblichkeit des bürgerlichen Rechts gewissermaßen als tabu anerkannt wird1. Das heißt im Klartext: Die Finanzverwaltung muß erbschaftsteuerlich jede familien- oder erbrechtliche Regelung anerkennen, die zivilrechtlich zulässig ist. Nur auf diese Weise wird ein Ergebnis erzielt, das gleichzeitig auch dem Bereicherungsprinzip des Erbschaftsteuerrechts entspricht.
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Nach dem allerdings nrk Urt. FG München v. 9. 6. 1983, EFG 1984, 75, kann eine zivilrechtliche Norm für das Erbschaftsteuerrecht nur insoweit maßgebend sein, als sie nach ihren Voraussetzungen selbst Wirkungen entfaltet. Es handelt sich in diesem Urteil um die Frage der Widerlegbarkeit der Vermutung des § 1377 Abs. 3 BGB. Vgl. dazu das BFH-Urt. v. 8. 2. 1984, BStBl. II 1984.
§ 1409 BGB.
Vgl. Beschl. OLG Köln v. 5. 2. 1981, DNotZ 1981, 444 mit Anm. Hornhardt.
Vgl. das BGH-Urt. v. 29. 4. 1970, NJW 1970, 1183, und die Kritik an diesem Urteil durch Reinicke, NJW 1970, 1657.
RGRK Scheffler, § 1408 Anm. 20.
Vgl. Ziff. 2.1 a) ErbStErl 1976, BStBl. I 1976, 145.
Vgl. Knobbe-Keuk, Bilanz und Unternehmenssteuerrecht. 2. Aufl. 1979, S. 540.
RFH-Urt. v. 12. 5. 1942, RStBl. 1942, 580, und BFH-Urteile v. 2. 10. 1957, BStBl. III 1957, 449, v. 25. 5. 1966, BStBl. III 1966, 521, und v. 28. 11. 1967, BStBl. II 1968, 239 (242).
Gesetzliche Ausnahme § 7 Abs. 1 Nr. 4 ErbStG, wonach die Bereicherung die ein Ehegatte bei Vereinbarung der Gütergemeinschaft (§ 1415 BGB) erfährt, in jedem Fall als Schenkung gilt.
BFH-Urt. v. 31. 5. 1972, BStBl. II 1972, 837.
Vgl. Palandt BGB, § 1408, Anm. 1.
Staudinger a.a.O., § 1408, Anm. 70.
Ein solcher Irrtum war in den ersten Jahren nach dem Inkrafttreten des Gleichberechtigungsgesetzes durchaus verständlich.
Vgl. Kapp, StbJb 1957/58, S. 226.
Vgl. Fußn. 12.
Vgl. Kapp, ErbStG, § 5 Rz. 63.
ErbStErl. 1976, 2.2.1.
Vgl. Petzoldt, ErbStG, § 5 Anm. 23.
EFG 1962, 356.
Vgl. Kapp, ErbStG, § 5 Rz. 69.
BStBl. II 1977, 648.
Vgl. Kapp, ErbStG, § 7 Rz. 397.
Vgl. §§1353–1362 BGB
Vgl. § 1414 BGB und Staudinger/Felgentraeger BGB § 1408, Anm. 70.
Vgl. grundlegend Knur, DNotZ 1957, 451–483 (472).
Vgl. Staudinger, a. a. O.
Vgl. Zöllner, FamRZ 1965, 119 ff.
Vgl. Staudinger, a.a.O.
Vgl. Knobbe-Keuk, a.a.O., Knobbe-Keuk, Bilanz und Unternehmenssteuerrecht. 2. Aufl. 1979, S. 536 und Kohler, BB 1959, 929 (933) — Beschränkung des Zugewinnausgleichs für den Fall der Scheidung auf das Privatvermögen.
NJW 1964, S. 1076.
Vgl.Fn.26.
Vgl. §§ 1410, 2276 und 2348 BGB.
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Kapp, R. (1985). Die erbschaftsteuerlichen Auswirkungen von Eheverträgen im Sinn des § 1408 Abs. 1 BGB. In: Beiträge zum Zivil-, Steuer- und Unternehmensrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70185-6_6
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