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Zusammenfassung

Himmelmann stellte mir eines Tages das Ultimatum, entweder sofort der SA beizutreten oder den Dienst an der Universität zu quittieren, da ich dann nicht mehr tragbar sei. Er gab mir drei Tage Zeit. Die Gewissensentscheidung war schwer. Wir hatten zwei Kinder, und es gab für mich außerhalb der Universität keine Existenzmöglichkeit. Keine Ärztekammer würde mich, als von der Universität Verfemten, aufnehmen. Ich erinnere mich des Rates meiner Mutter, den sie mir telefonisch gab: »Entscheide so, daß Du Dich am nächsten Tag noch mit Anstand im Spiegel sehen kannst«. Es gab nur noch einen Ausweg: die später so genannte ›innere Emigration‹, den Eintritt in die noch nicht verseuchte Reichswehr. Ich ging also zu Redwitz und schilderte ihm die Situation. Nie werde ich ihm vergessen, mit welcher Selbstverständlichkeit er mir jede Hilfe anbot. Er gab mir einen Brief an Sauerbruch mit, der in solchen Fällen immer der Retter war, und ich fuhr nach Berlin, nachdem ich zuvor Herrn Himmelmann eine Absage erteilt hatte. Wenig später wurde dieser auf einem Bahnübergang vom Zug überfahren. Sein Ende ließ viele Unterdrückte aufatmen.

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© 1985 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Wachsmuth, W. (1985). Dunkle Zeiten. In: Ein Leben mit dem Jahrhundert. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70165-8_3

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