Zusammenfassung
Die präoperative Streßsituation mit ihren emotionalen physiologischen und natürlich auch verhaltensmäßig motorischen Komponenten läßt sich in der Mitte eines zeitlichen Schemas einordnen, bestehend aus distalen und proximalen Antezedenzien und proximalen und distalen Konsequenzen [123]. Die aktuelle Streßsituation wird ausgelöst sowohl durch situative als auch durch personenspezifische Umstände. Die personenspezifischen Umstände, d. h. distalen Antezedenzien, können beispielsweise der soziale Status, frühere Erkrankungen, frühere Krankenhausaufenthalte, Operationen und anderes mehr sein. Die proximalen Antezedenzien sind im wesentlichen identisch mit den bereits ausführlich beschriebenen Stressoren. Hierzu gehören die aktuelle Erkrankung (Krebsverdacht), schmerzhafte Voruntersuchungen, die Hospitalisation, Beeinträchtigung von Bedürfnissen, bevorstehende Anästhesie und Operation und andere mehr. Proximale Konsequenzen stellen beispielsweise der intra- und postoperative Analgetika-und Sedativaverbrauch oder die Rekonvaleszenz, evtl. auch Veränderungen im sozialen Verhalten (z. B. gegenüber medizinischem Personal) dar. Distale Konsequenzen können sich manifestieren in Form von Einstellungen zu Ärzten, dem Krankenhaus, der Entwicklung von Streßbewältigungsbzw. Abwehrmechanismen, der Entwicklung von Vermeidensverhalten u. a. m. Welche Bedeutung haben nun Antezedenzien und Konsequenzen des präoperativen Stresses? Die Beantwortung ist für die proximalen Antezedenzien (Stressoren) und proximalen Konsequenzen sehr einfach: Die Kenntnis der Stressoren erlaubt ihre Beeinflussung. Bekannte Stressoren können vermieden oder in ihrer Intensität abgeschwächt werden, mit dem Ziel der Streßreduktoin.
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Tolksdorf, W. (1985). Perioperative streßrelevante Zusammenhänge: Antezedenzien und Konsequenzen des präoperativen Stresses. In: Der präoperative Streß. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70149-8_8
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