Zusammenfassung
Das verstehende Gespräch als Sphäre und Träger jeder tieferen zwischenmenschlichen Gemeinsamkeit gehört seit jeher zur ärztlichen Heilkunst. Seine grundlegende Bedeutung geriet aber zunehmend in Vergessenheit, als das Denken und Forschen unserer Wissenschaft mehr und mehr durch die Gesetze der neuzeitlichen Technik und ihre vordergründige Zweckorientierung bestimmt wurde. Im Zuge der Entwicklung zu einer stets detaillierteren, sich in endloser Breite verlierenden Sachlichkeit erhielten auch das Wort und die Sprache des Arztes vorwiegend instrumentalen Charakter. Sein „Sprechzimmer“ verwandelte sich in einen Ordinationsraum, und das Gespräch mit dem Kranken wurde fast ganz in den Dienst einer zweckdienlichen, einzig auf die Sache des technischen Denkens und Machens ausgerichteten Information gestellt. Die unmittelbare mitmenschliche Begegnung mit ihren spezifischen Möglichkeiten der Verständigung und der ihr innewohnenden Heilkraft trat dabei immer mehr zurück.
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Trenkel, A. (1984). Das ärztliche Gespräch bei Balint. Versuch einer Wesensbestimmung des therapeutischen Dialogs. In: Luban-Plozza, B., Dickhaut, H.H. (eds) Praxis der Balint-Gruppen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69995-5_3
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