Wissenschaftliche Erkenntnisse und Systemveränderungen Erfahrungen im Soteria-Projekt

Zusammenfassung

Soteria ist heute über 10 Jahre alt. Im Mai 1971 wurde das Haus eröffnet. Seit 1972 erschienen mehr als 25 wissenschaftliche Arbeiten zu den verschiedensten Aspekten. 1974 wurde mit „Emanon“ („no name“ rückwärts buchstabiert) eine Replikationsstudie begonnen. Die Projekte wurden mit mehreren Millionen Dollar vom National Institute of Mental Health (NIMH) unterstützt. Dennoch - was der Bericht eines „Siegers“ oder zumindest „Überlebenden“ sein könnte, läuft stattdessen darauf hinaus, daß unser Modell der psychosozialen Behandlung, wie es in dem Projekt entwickelt, verwirklicht und in seinem Erfolg bestätigt wurde, nicht über diese einmalige Modelldemonstration hinaus fortbestehen wird. Emanon mußte bereits im Januar 1981 schließen, da es uns nicht gelang, die erforderlichen Mittel für seine Fortsetzung als klinische Einrichtung von der zuständigen Gemeinde zu erlangen, auch Forschungsgelder wurden nicht mehr bewilligt (ein Antrag wurde vom NIMH zwar genehmigt, aber mit niedriger Priorität eingestuft). Das Soteria-Haus mag noch ein Jahr überleben, solange die Gelder des lokalen Mental Health Centers reichen. Die Forschungsförderung endet in 2 Monaten. Der Landkreis, zu dem Soteria gehört, stellt jährlich ca. 20 Mio. US-$ für die Behandlung psychisch Kranker bereit. Soteria hat niemals etwas von diesem Geld erhalten. Als Begründung heißt es, daß es als Forschungseinrichtung zu klein sei, um einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitswesen zu leisten.