Zusammenfassung
Das Studium des Rollenverhaltens war bis vor nicht allzu langer Zeit der Soziologie und Sozialpsyehologie vorbehalten. Durch die Anwendung gruppendynamischer Verfahren, insbesondere des Psychodramas, wurde die Bedeutung des Rollenkonzepts auch in der Psychiatrie erkannt, blieb aber noch auf psychotherapeutische Techniken beschränkt. Erst das Bemühen der Sozialpsychiatrie, Milieufaktoren als dritte therapeutische Kraft (neben somatischen und psychotherapeutischen Behandlungsverfahren) einzusetzen, rückte den Rollenaspekt im Verhalten aller jener, die in psychiatrischen Institutionen leben und wirken, nämlich von medizinischem Personal und von Patienten, in den Vordergrund. Bevor ich darauf eingehe, wie sich das neue Rollenverständnis in der praktischen Arbeit des therapeutischen Milieus auswirkt, möchte ich einige grundsätzliche Überlegun¬gen voranstellen, die der bedeutende Soziologe Parsons (1951 b) entwickelt hat. Es scheint mir wichtig zu verstehen, wie unser Tun in einem weiteren gesellschaftlichen Zusammenhang gesehen wird, da ja das Milieu eines psychiatrischen Krankenhauses vom Umfeld genau so abhängig ist wie z. B. jenes einer Schule, eines Industrie- oder Verwaltungsbetriebs. Alle sind wir in ein umfassendes soziales Netzwerk eingeflochten, das unser Verhalten auch im Berufsbereich mitbestimmt.
Überarbeitung der Publikation „Therapeutische Gemeinschaft: Verändertes Rollenverständnis“, Psychiatrische Praxis 3,15–36,1976
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Heim, E. (1985). Das Rollenverständnis in der Milieutherapie. In: Praxis der Milieutherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69846-0_3
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