Zusammenfassung
Die Indikation zur korrigierenden Osteotomie nach in Fehlstellung verheilten Frakturen an der unteren Extremität ist jeweils aus klinischen Befunden und theoretischen Gesichtspunkten abzuleiten. Insbesondere kann sie nicht ausschließlich das Ergebnis mechanischer Überlegungen sein. Die Faktoren sind zwar einzeln zu ermitteln, dann aber vergleichend zu bewerten, um schließlich im Sinne von Rehn zu einer klinischen Entscheidung über die einzuschlagende Therapie zu kommen. Die Besprechung spezieller Fragen zur Indikationsstellung setzt voraus, den Allgemeinzustand des Patienten untersucht und das Operationsrisiko eingehend geprüft zu haben. Eine posttraumatische Fehlstellung verändert nicht nur die anatomische Form, sie hat in Abhängigkeit von Ausmaß und Lokalisation auch Einfluß auf die Funktion. Sekundäre Folgen einer mechanischen Fehlbelastung sind zu berücksichtigen. Der Zustand des betroffenen Knochengewebes, der angrenzenden Gelenke wie auch der Weichteile mit den für die Funktion wichtigen Strukturen müssen beachtet werden. Die primär oder sekundar entstandenen Schädigungen beeinflussen nicht nur die Indikation zur Osteotomie, sondern auch die Wahl des anzuwendenden Operationsverfahrens. Das Lebensalter des Patienten, das Ausmaß und die Art subjektiver Beschwerden, berufliche und private Lebensgewohnheiten, die Bereitschaft zur Mitwirkung bei der Behandlung und auch kosmetische Gesichtspunkte mussen in die Überlegungen mit einbezogen werden. Die Darstellung der speziellen Indikationen erfolgt nach der im Inhaltsverzeichnis benannten topographisch-anatomischen Gliederung.
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Hierholzer, G., Hax, P.M. (1984). Indikation zur Korrekturosteotomie bei Fehlstellungen nach Frakturen. In: Hierholzer, G., Müller, K.H. (eds) Korrekturosteotomien nach Traumen an der unteren Extremität. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69808-8_2
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