Andere therapeutische Ansätze bei chronisch-aktiver Hepatitis

Zusammenfassung

In den letzten Jahren haben mehrere Arbeitsgruppen versucht, den Verlauf einer chronisch-aktiven Hepatitis (CAH) durch Immunstimulation und im Falle einer chronischen Hepatitis B auch durch eine antivirale Behandlung günstig zu beeinflussen. Die Anregung des Immunapparates durch das Absetzen einer immunsuppressiven Medikation wurde schon im vorausgehenden Referat von Prof. Vido besprochen. Als Immunstimulanzien wurden darüber hinaus Laevamisol, verschiedene bakterielle Antigene, Transferfaktor und informatorische RNS (I-RNS) eingesetzt. Laevamisol soll die T-Zellaktivität und die Phagozytosefähigkeit von Monozyten und Makrophagen steigern. Die Ergebnisse aller Studien, in denen diese Substanz eingesetzt wurde, stimmen darin überein, daß sich ein günstiger therapeutischer Effekt bei chronisch-aktiver Hepatitis nicht erzielen läßt (Javor et al. 1978; Piccari et al. 1979; Ponzetto et al. 1979; Fattovich et al. 1981). Die Therapie mußte bei einigen Patienten wegen Übelkeit und exanthematischen Hautausschlägen abgebrochen werden. In einem Fall wurde eine Agranulozytose beschrieben (Nilius et al. 1983).