Zusammenfassung
Die Vaginalaplasie (Mayer-Rokitansky-Küster-Syndrom) ist eine Fehlbildung der Müllerschen Gänge. Ihre Häufigkeit wird mit etwa 1:5000 neugeborenen Mädchen angegeben [2, 4, 7]. Das obligate Symptom, das in der Regel auch zum Arztbesuch und zur weiteren Diagnostik führt, ist die primäre Amenorrhö. Unter den Patientinnen, die uns in einem Zeitraum von 20 Jahren wegen primärer Amenorrhö vorgestellt wurden, fand sich in 14% der Fälle als Ursache eine Vaginalaplasie. In 2/3 der Fälle von Vaginalaplasie war die Amenorrhö der einzige Grund für den Arztbesuch, in einem Fall führten eigene Beobachtungen die Patientin zu dem Verdacht, daß eine Scheide nicht vorhanden sei, in 6 Fällen hatten sexuelle Kontakte stattgefunden, auf Grund derer eine nicht vorhandene oder zu kurze Scheide vermutet werden mußte. Die Amenorrhö wurde in der Regel von den Patientinnen selbst eher gelassen hingenommen. Daraus mag auch resultieren, daß das Alter, in dem die endgültige Diagnose gestellt wurde, in allen Fällen relativ spät war. Die meisten Patientinnen wurden uns erst im Alter von 17 Jahren vorgestellt (Tabelle 1).
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Literatur
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Braendle, W., Ilse, J. (1984). Operative Korrektur bei Vaginalaplasie: Somatischer Befund und seelische Verarbeitung. In: Frick-Bruder, V., Platz, P. (eds) Psychosomatische Probleme in der Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69616-9_7
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