Ergebnisse und Katamnesen bei psychoanalytisch untersuchten funktionell sterilen Ehepaaren

Zusammenfassung

Im Jahre 1976 berichteten de Boor und ich in der Zeitschrift Psyche [1] über das Ergebnis einer psychoanalytischen Untersuchung von sterilen Ehepaaren. Es handelte sich um eine Gruppe von insgesamt nur 10 Paaren, die seit längerem in der endokrinologischen Abteilung der Frankfurter Universitätsfrauenklinik wegen Kinderwunsches behandelt und von dort in das Frankfurter Sigmung-Freud-Institut überwiesen worden waren. Einziges Auswahlkriterium war, daß die Durchuntersuchung in der Frauenklinik weder beim Mann noch bei der Frau ein die Konzeption ausschließendes organisches Hindernis erbracht haben durfte. Bevor wir die Ergebnisse dieser Untersuchung resümieren, um dann auf die Katamnesen einzugehen, einige Worte zu der sehr geringen Fallzahl. Sie erfährt ihre Berechtigung dadurch, daß wir keine statistischen, sondern psychoanalytische Aussagen machen wollten. Demzufolge gingen wir nicht in die Breite, sondern in die Tiefe, d. h. wir haben wenige Fälle, diese aber außerordentlich intensiv mit Einzelinterviews, Paarinterviews und psychologischen Testverfahren untersucht. Besonderen Nachdruck legten wir dabei auf den „Paargesichtspunkt“, d. h., daß wir von der Vorstellung ausgingen, es müsse beim Symptom der Sterilität besonders ergiebig sein, die bewußten und unbewußten Anteile der Kommunikation des Paares zu untersuchen.