Psychopathologische Veränderungen bei schizophrenen Patienten nach Absetzen einer neuoleptischen Langzeittherapie — Beziehungen zu endokrinen Variablen

Zusammenfassung

Die Wirksamkeit einer neuroleptischen Langzeitbehandlung zur Verhinderung eines erneuten Schubes einer Schizophrenie ist durch zahlreiche doppelblind kontrollierte Studien eindrucksvoll belegt [9, 10, 13, 14, 15, 23, 30]. Es gibt aber Hinweise dafür, daß manche Patienten keiner neuroleptischen Dauertherapie bedürfen oder daß der Zustand sich nach dem Abbruch sogar deutlich bessert [1, 17, 19, 24, 26, 27, 32, 33]. Wegen schwerwiegender Nebenwirkungen der Neuroleptika — wie z.B. der Spätdyskinesie [7, 14, 25] — sollte versucht werden, die Dosierung möglichst gering zu halten und die Patienten zu erkennen, die keine langfristige neuroleptische Behandlung benötigen. Auf der Suche nach möglichen Prädiktoren zur Wirkung von Neuroleptikaentzug auf die Psychopathologie schizophrener Patienten wurden u.a. demographische, psychologische, psychopathologische, therapeutische und biochemische Variablen in Betracht gezogen (Übersichten bei [20] und [31]); die Ergebnisse sind oft widersprüchlich: So sollen jüngere Patienten häufiger einen Rückfall erleiden [19, 23]; andere Studien fanden diesen Zusammenhang nicht [18, 32]. Während in zwei Arbeiten die Rückfallhäufigkeit ohne Bezug zur Dauer der schizophrenen Erkrankung war [18, 32], fanden andere Autoren Korrelationen sowohl zu kurzer [23] als auch zu langer Hospitalisierungsdauer [19, 24]. Testpsychologische Verfahren könnten bei der Prädiktion eines Rückfalls von gewisser Aussagekraft sein [32]; psychopathologisch fand sich in mehreren Studien kein Unterschied zwischen den Patienten, deren Zustand sich nach Absetzen der Neuroleptika besserte oder verschlechterte [1, 18, 32].

Diese Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert

Wir danken den Kollegen und dem Pflegepersonal des Bezirkskrankenhauses Regensburg (Direktor Dr. S. Maier) für die tatkräftige Unterstützung