Zusammenfassung
Die tierexperimentellen Untersuchungen haben nicht nur gezeigt, daß das Propriorezeptorensystem ein Teil des Gleichgewichtssystems darstellt, sondern daß eine Störung dieses somatosensiblen Informationssystems aus dem oberen Nackenbereich beim Tier zu einem äquivalenten Krankheitsbild, einer Gleichgewichtsstörung, führen kann. Von großer Bedeutung ist nun die Frage, ob diese Versuchsergebnisse auf den Menschen übertragen werden dürfen. Von vielen Seiten wird diese Frage verneint. Die Anwendung auf die Humanmedizin muß kritisch betrachtet werden, weil der Gleichgewichtsapparat ein zusammenfassendes System der verschiedensten Afferenzen darstellt. Wie ein einseitiger, aber auch beidseitiger Labyrinthverlust zeigt, kann eine solche Störung binnen kurzer Zeit vom übrigen Gleichgewichtssystem kompensiert werden; ein einseitiger Labyrinthausfall ist sogar nach wenigen Monaten bei voller Beschwerdefreiheit nur noch mit experimentellen Methoden nachweisbar. Kann also bei einer guten Kompensationsfähigkeit des Gleichgewichtssystems eine Störung des afferenten Systems im Hals-Nacken-Bereich zu einem subjektiven Krankheitsbild beim Menschen führen?
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1983 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hülse, M. (1983). Klinische Untersuchungen. In: Die zervikalen Gleichgewichtsstörungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69285-7_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-69285-7_3
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-12660-7
Online ISBN: 978-3-642-69285-7
eBook Packages: Springer Book Archive