Zusammenfassung
Die Tathandlung als Gegenstand psychoanalytischer Untersuchungen markiert ein Thema, das zu den zentralen Fragen einer forensischen Psychoanalyse oder — bescheidener ausgedrückt — einer psychoanalytisch orientierten forensischen Forschung gehört. Das Phänomen Tat oder Tatverhalten, d.h. jenes Geflecht ineinandergreifender äußerer und innerer Faktoren, wurde psychoanalytisch bisher kaum oder gar nicht bearbeitet. Das, was vorgelegt wird und schon von der ersten Generation der Psychoanalytiker in foro vorgelegt wurde, ist fast immer eine Analyse der Täterpersönlichkeit. Indes wird — und hierin bereits liegt eine häufige Verständigungsschwierigkeit zwischen Psychoanalyse und Strafrechtspraxis — eben eine Psychoanalyse der Tat gefordert1. Der Psychoanalytiker soll Aufschluß geben über das, was im Täter im Moment der Tatbegehung vorging, welche Kräfte in ihm wirksam waren, was ihn bewegte, welche Handlungsfreiräume er hatte oder evtl. auch nicht mehr hatte.
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Schumacher, W. (1983). Die Tathandlung und ihre Bewertung in psychoanalytischer Sicht. In: Gerchow, J. (eds) Zur Handlungsanalyse einer Tat. Beiträge zur Psychopathologie, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69270-3_5
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