Zusammenfassung
Der plötzliche Säuglingstod ist ein Ereignis, das eine Familie und v. a. die Eltern immer völlig unvorbereitet und ohne erkennbare Ursache trifft. Dies führt in der Regel zu einer schweren psychischen Belastung der unmittelbar Betroffenen mit heftigen Selbstvorwürfen und teilweise auch massiven Beschuldigungen gegen andere. Die übrigen Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und Nachbarn verstärken durch ihre Haltung und Reaktionen häufig noch die Isolation der Betroffenen, was leider nicht selten auch für das medizinische Personal [65] und kriminalpolizeiliche Erhebungen zutrifft [537]. Untersuchungen haben gezeigt, daß nach einem solchen Ereignis das Familienleben im Durchschnitt während der nächsten 8 Monate schwer beeinträchtigt und das ursprüngliche Verhältnis zwischen den Eltern erst nach etwa 16 Monaten wieder aufgebaut ist [148,704]. Um der negativen Reaktion der Umgebung zu entgehen, waren in einer Untersuchung 60% der betroffenen Eltern während der nächsten 2 1/2 Jahre in eine andere Gegend umgezogen [148]. Die durchschnittliche Infertilitätsrate stieg von 10 auf 34% und die Zahl der Spontanaborte nahm von ursprünglich 12–15% auf 31% zu [426, 500].
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Wilske, J. (1984). Literaturübersicht zum SIDS. In: Der plötzliche Säuglingstod (SIDS). Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69145-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-69145-4_2
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