Zusammenfassung
Der vorliegende Ansatz konzentriert sich auf einen Aspekt, der in westlichen handlungstheoretischen Ansätzen eine sehr geringe Rolle spielt, in der sowjetischen Psychologie dagegen zentral ist: den Gegenstandsbezug. Im sowjetischen Tätigkeitsbegriff (LEONTJEW 1977; Galperin 19692; RUBINSTEIN 1977) wird die Gegenständlichkeit von Handlung konstitutiv, es gibt keine Tätigkeit ohne Gegenstandsbezug. “Die Grundlage der Tätigkeit — ihr ‘konstituierendes Merkmal’ — ist ihre Gegenständlichkeit. Der Ausdruck, gegenstandslose Tätigkeit entbehrt jedweden Sinns” (lEONTJEW 1977, S. 24). Zu dieser allgemeinen Kennzeichnung tritt ein weiterer kulturspezifischer Aspekt, der für die Nutzung des Gegenstandsbezuges beim Handlungsbegriff spricht. Die wissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Entwicklung entspricht nämlich zweifellos der Besonderheit der abendländischen Kultur, die auf aktive Vergegenständlichung ausgerichtet ist. Der homo faber ist in kaum einer anderen Kultur so sehr der Prototyp des Menschen wie bei uns.
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Oerter, R. (1984). Zur Entwicklung der Handlungsstruktur im Jugendalter: Eine neue theoretische Perspektive. In: Olbrich, E., Todt, E. (eds) Probleme des Jugendalters. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69128-7_9
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