Zusammenfassung
Die Sexualmedizin hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt. Es wurden die verschiedensten Methoden zur Behandlung funktioneller sexueller Störungen publiziert, verschiedene Behandlungszentren haben ihre Tätigkeit aufgenommen. Dabei ist interessant, daß diese Zentren sich einerseits von der Psychiatrie her, andererseits aber auch von der Gynäkologie, Andrologie, Urologie her entwickelt haben. Methodisch spielten dabei vor allem die Gesprächspsychotherapie, die Kommunikationstherapie, die Verhaltenstherapie und vor allem praktische Methoden, wie sie von Masters und Johnson [24] vorgeschlagen wurden, eine sehr große Rolle. Wahrscheinlich war dieser Aufschwung der Sexualmedizin auch deswegen möglich, weil es weitgehend zu einer Liberalisierung und Enttabuisierung der Sexualität gekommen ist. Als Folge davon wagten auch die Patienten, mehr darüber zu sprechen, und es ist heute keine Seltenheit mehr, daß Patientinnen und Patienten mit ihren sexuellen Problemen zu ihrem praktischen Arzt oder zu ihrem Gynäkologen, Urologen oder Andrologen kommen. Dies ist auch eine ganz natürliche Entwicklung. Denn selbstverständlich spricht man, wenn man schon über derartige Probleme sprechen muß, wogegen auch heute noch gewisse Hemmungen bestehen, am liebsten mit jenem Arzt, den man am besten kennt und welchem man das größte Vertrauen entgegenbringt. Dies ist vor allem der praktische Arzt, der Hausarzt. Es stellt sich die Frage, ob diese Ärzte durch diese zusätzlichen Bedürfnisse überfordert sind.
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Pöldinger, W. (1983). Funktionelle sexuelle Störungen. In: Luban-Plozza, B., Mattern, H., Wesiack, W. (eds) Der Zugang zum psychosomatischen Denken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69055-6_12
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