Allgemeine Feststellungen, Richtlinien und Indikationen zur antihypertensiven Therapie

Zusammenfassung

Als die ersten antihypertensiven Medikamente in den 50er Jahren eingeführt wurden, stellte sich durch Untersuchungen in einzelnen klinischen Zentren schnell heraus, daß die Behandlung der sog. „malignen Hypertonie“ einen dramatischen Rückgang in der Morbidität und Mortalität kardiovaskulärer Erkrankungen zur Folge hatte. Es dauerte bis zu Beginn der 70er Jahre, als gezeigt werden konnte, daß auch eine Behandlung mittelschwerer Hochdruckformen [diastolischer Blutdruck höher als 105 mmHg (14 kPa)] zu einer Abnahme der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität führte. Um den Nutzen der Behandlung dieses Schweregrads der Hypertonie zu demonstrieren, bedurfte es bereits der Durchführung einer multiinstitutionellen kooperativen Untersuchung mit einem Doppelblinddesign. Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, daß auch Patienten mit leichter Hypertonie [systolischer Blutdruck zwischen 160 und 179 mmHg (21,3/23,9 kPa); diastolischer Blutdruck zwischen 95 und 104 mmHg (12,7/13,9 kPa)] aus einer medikamentösen Therapie einen Nutzen ziehen können (s. auch Beitrag Stumpe, S. 172 ff.).