Begünstigt die orthograde Darmspülung mit Antibioticazusatz das Auftreten eines Anastomosencarcinoms nach Dickdarmresuktion? — Eine tierexperimentelle Studie

Zusammenfassung

Mit Einführung der orthograden Darmspülung in die routinemäßige Vorbereitung zur Dickdarmchirurgie und der perioperativen Antibioticaprophylaxe haben sich die Ergebnisse auf diesem Gebiet deutlich verbessert (3). Neben einer erheblichen Senkung der Wundinfektion wird eine Verringerung der Rate der Anastomoseninsuffizienz und der Harnwegsinfektion angeführt. Für die Chirurgie des Dickdarmcarcinoms werden immer wieder Stimmen laut, die durch die Zugabe von Antibiotica zur orthograden Spülflüssigkeit eine Begünstigung der Entstehung eines lokalen Rezidivs an der Anastomosenlinie sehen wollen (1, 2, 4). Verantwortlich soll sein:

• 1. die erhebliche Verringerung der physiologischen Dickdarmflora, die bei normaler Quantität das Angehen der Tumorzellen verhüten soll

• 2. ein Überwuchern des Dickdarms mit pathologischen Keimen — besonders Anaerobier — in der perioperativen Phase (1, 2) und der möglichen Ausbildung cancerogener Metabolite.

Die vorgelegte Untersuchung soll zeigen, ob durch die orthograde Darmspülung mit Antibioticazusatz und nachfolgender Sigmaresektion bei der Ratte eine bevorzugte Entstehung eines Anastomosencarcinoms ermöglicht wird.