Zusammenfassung
Die Schilddrüsenchirurgie war in den Jahrzehnten vor und in den Jahren nach 1945 durch die enorme Verkropfung der Bevölkerung geprägt. Vor allem aus den klassischen alpinen Endemiegebieten, wie der Schweiz, Österreich und großen Teilen der Bundesrepublik Hegen aus dieser Zeit Statistiken vor, die von 50 bis 80% Schilddrüsenvergrößerungen, besonders im Jugendalter sprechen—Hunziker 1920, Breitner 1928, Bircher 1925, Aschoff 1940, Pfaundler 1924, Wagner-Jauregg 1923, Kopf 1948 u.a.—, um nur einige Autoren aus diesen drei Ländern zu nennen. Als Hauptursache für diese Situation wurde damals schon der lange bekannte und exakt nachweisbare Jodmangel in der Nahrung und die Rolle des Jods bei der Hormonsynthese angesehen: Jodmangel, daß heißt verminderte Schilddrüsenhormonbildung, dadurch ausgelöst thyreotrope Stimulation der Schilddrüse, kompensatorische Hypertrophie und somit Kropfbildung (Wegelin 1926). Aufgrund dieser Erkenntnisse führte zuerst die Schweiz 1920, dann 1923 Österreich die Beimengung von 5 bzw. 10 mg Jodkali/kg Kochsalz ein, mit einer Unterbrechung in Österreich zwischen 1938 und 1963: mit dem Erfolg eines eindrucksvollen Rückganges der Verkropfung, vor allem bei Jugendlichen, so daß heute in der Schweiz und in Österreich nur mehr bis zu 3% Schilddrüsenvergrößerung im Schulalter, aber auch bei den Stellungspflichtigen etwa im 18.
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Steiner, H. (1983). Schilddrüsenchirurgie. In: Schreiber, H.W., Carstensen, G. (eds) Chirurgie im Wandel der Zeit 1945–1983. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68960-4_18
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