Zusammenfassung
Vor Jahrzehnten hatte die mechanische Beatmung lediglich die Aufgabe, die gestörte eigene Atemtätigkeit zu ersetzen („Eiserne Lunge“). In Situationen des Dauerersatzes der Spontanatmung (d. h. bei extrapulmonal bedingter respiratorischer Insuffizienz, z. B. bei irreversibler Atemlähmung infolge Poliomyelitis) mag dieses Ziel der künstlichen Beatmung unverändert geblieben sein. Jedoch bei intrapulmonal bedingter respiratorischer Insuffizienz und nach Trauma oder Operation hat sich dieses Ziel infolge zunehmender Erkenntnisse und zunehmendem Angebot an technischen Möglichkeiten völlig gewandelt. Es besteht heute darin, bei ungestörtem Kreislauf die natürliche Spontanatmung möglichst sicher und möglichst schnell wieder herbeizuführen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden bewußt und mit großem Gewinn auch Beatmungscharakteristika gewählt, die von den Charakteristika der normalen Spontanatmung stark abweichen. Die Taktik, mit Absicht vorübergehend eine scheinbar „pathologische“ Beatmung anzuwenden, um die „normale“ Spontanatmung möglichst schnell und sicher zu erreichen, hat die künstliche Beatmung zu einem hervorragenden und differenzierten therapeutischen Instrument werden lassen. Diese Taktik machen sich häufig weder Benutzer noch Konstrukteure von Respiratoren genügend bewußt.
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© 1983 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Wolff, G. (1983). Differenzierte Beatmung. In: Die künstliche Beatmung auf Intensivstationen. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68896-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-68896-6_5
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