Zusammenfassung
Die psychiatrische Genetik ist eigentlich eine deutsche Gründung. Obwohl es natürlich schon viel früher Ärzte gegeben hat, die sich mit Vererbungsproblemen bei psychiatrischen Erkrankungen gelegentlich befaßt haben, wurde das führende Paradigma der psychiatrischen Genetik geschaffen durch die 1916 veröffentlichte Arbeit von Ernst Rüdin: “Studien über Vererbung und Entstehung geistiger Störungen. I. Zur Vererbung und Neuentstehung der Dementia praecox. Berlin, Springer 1916.” Hier hat der Psychiater Ernst Rüdin, unterstützt von dem Biomathematiker Wilhelm Weinberg, zum ersten Male versucht, aufgrund einer statistischen Erhebung an den Verwandten einer nach damaligen Begriffen auslesefrei gewonnenen Serie von Schizophrenie-Patienten den Erbgang der Schizophrenie zu klären im Hinblick auf die praktische Prognose in der einzelnen Familie. Diese Arbeit wäre nicht möglich gewesen ohne die beiden führenden Paradigmen der humangenetischen Forschung: Das von Mendel (1865) begründete und 1900 wiederentdeckte Genkonzept und den von Galton (1865) inaugurierten biometrisehen Ansatz.
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© 1983 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Vogel, F. (1983). Psychiatrische Genetik. In: Häfner, H. (eds) Forschung für die seelische Gesundheit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68883-6_19
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