Traumatisches Mittelhirnsyndrom: Differentialdiagnose primärer/sekundärer Hirnstammschäden, Prognose und intrakranieller Druck

Zusammenfassung

Unter dem traumatischen Mittelhirnsyndrom verstehen wir ein Koma mit einoder doppelseitigen, spontan oder auf Schmerzreize auftretenden Strecksynergismen in der oberen und/oder unteren Extremität (3, 5, 11, 23). Die Symptome beruhen pathologisch auf einer Schädigung der auf- und absteigenden Bahnen in der Mittelhirnebene (11, 14, 21, 25). Zwar teilt GERSTENBRAND das Mittelhirnsyndrom (MHS) zum Teil anders und feiner in vier Untergruppen ein, die damit praktisch alle Formen der Bewußtlosigkeit umfassen, einschließlich der Commotio cerebri (11, 12). Die üblichere Einteilung folgt aber der Koma-Skala der WFNS (3, 5), die dem Mittelhirnsyndrom als „Koma 3“ als Charakteristik die Streckbewegung mindestens einer Extremität zuerkennt. Koma 1 und 2 werden dagegen als „Hemisphärensyndrom“ bezeichnet (3, 5). Einig sind sich dabei alle Autoren, von v. BERGMANN 1880 (1), der Strecksynergismen noch als Krämpfe bezeichnet, bis zu den genannten und anderen neueren Autoren einschließlich der Handbuchbeiträge von PETERS (21), ZÜLCH (25), UNTERHARNSCHEID (23) sowie JELLINGER (14) und MAYER (20): Das klinisch beobachtete Mittelhirnsyndrom insbesondere mit längerem Verlauf beruhe überwiegend auf einer sekundären Hirnstamm-Einklemmung. Der primäre traumatische Mittelhirn-Sehaden sei dagegen selten (14, 20, 21, 22, 25), er sei durch besondere, ventrale Mittelhirnblutungen charakterisiert (21) und werde nur ganz kurz überlebt (21).

Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG, Ga 273/1) und des Bundesministeriums fur Forschung und Technologie (BMFT, Projekt MMT 19)

Für ihre technische Mitarbeit danken wir den technischen Assistentinnen Frau Y. Wagner, F. D. Kern und F. M. Barbian