Zusammenfassung
Ausgangspunkt von Fishers Untersuchungen zum Thema „Zins und Inflation“ war die sog. Bimetallismus-Kontroverse, also eine währungspolitische Auseinandersetzung über die Abgrenzung internationaler Reservemedien im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts1). Wegen der damaligen Aufwertung des Goldes, die gleichbedeutend war mit einem Rückgang des Preisniveaus, hatten die „Bimetallisten“ von einem „Betrug am Schuldner“ gesprochen: Im Goldstandard sei die steigende Kaufkraft des Goldes gleichbedeutend mit einer Benachteiligung der Schuldner von vertraglich fixierten, künftig zahlbaren Geld(Gold-)Beträgen. Fisher versuchte die entstandene Kontroverse mit den „Monometallisten“ (den Befürwortern eines reinen Goldstandards im Gegensatz zu einem Gold-Silber-Standard) insofern zu klären, als er in seiner Monographie „Appreciation and Interest“ (1896) darauf hinwies, daß ein wesentliches Element in einem Kreditvertrag nicht die Skalierung der geschuldeten (Haupt-)Summe (etwa in den Recheneinheiten Gold oder Silber) sei (wie von den Bimetallisten betont), sondern der zwischen Schuldner und Gläubiger vereinbarte Zinssatz. Denn eine erwartete Aufwertung des Goldes würde, so Fisher, diesen Zinssatz beeinflussen — und zwar unter bestimmten idealen Annahmen dergestalt, daß bei unterschiedlichen Recheneinheiten nur die nominellen Geldbeträge, nicht aber die von den Geldbeträgen repräsentierten Gütermengen verändert würden2).
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Gebauer, W. (1982). Fishers ursprüngliches Theorem. In: Realzins, Inflation und Kapitalzins. Studies in Contemporary Economics, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68751-8_1
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