Zusammenfassung
Septische Komplikationen, insbesondere mit gramnegativen Keimen, stellen trotz aller Fortschritte der antibiotischen Therapie nach wie vor ein Problem der myeloischen Insuffizienz u.a. bei Tumor- und Leukämiepatienten, bei Agranulozytosen und Knochenmarktransplantationen dar. Eine optimale Behandlungskonzeption umfaßt nicht nur die Verwendung von Antibiotikakombinationen, sondern nutzt die Möglichkeiten des biologischen Defektausgleichs. Der Einsatz von Granulozytentransfusionen und von Immunglobulinen erlaubt die Substitution eines Mangels phagozytierender Zellen wie der humoralen Abwehr. Das Konzept einer optimalen Applikation der genannten Möglichkeiten wurde in einer Pilotstudie geprüft. Von 10 Patienten mit lebensbedrohlicher Sepsis, jedoch ohne Organkomplikationen, überlebten 8 mit einer Kombination von Amikacin, Ticarcillin und Clindamycin sowie mindestens 3 × 1010 Granulozyten/die und 15 g Immunglobulin die Akutphase der Komplikation. Die Gesamtüberlebenszeit korrelierte mit der Lebenserwartung der Grunderkrankung. Das Ergebnis weist auf den Nutzen des Einsatzes einer Maximaltherapie auch bei bisher als hoffnungslos angesehenen Fällen unter Berücksichtigung bestimmter Voraussetzungen hin und läßt eine weiterführende Analyse des Stellenwerts der genannten Variablen sinnvoll erscheinen.
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Literatur
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Borberg, H. (1982). Die supportive Therapie der Sepsis bei myeloischer Insuffizienz. In: Blutkomponenten und Plasmaersatzmittel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68549-1_4
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