Die Stellung der β-Rezeptorenblocker bei der Therapie der Angina Pectoris

Zusammenfassung

Die folgenden Betrachtungen sollen einen kritischen Beitrag zur Analyse der Wirkungsweise der β-Rezeptorenblocker und ihrer Bedeutung in der Behandlung der Angina pectoris aus heutiger Sicht darstellen. Dies erscheint insofern gerechtfertigt, als sich seit der Einführung der β-Rezeptorenblocker in die Klinik vor ca. 20 Jahren die Therapie der Angina pectoris wesentlich gewandelt hat und heute drei Therapieprinzipien gleichwertig nebeneinanderstehen, die Anwendung von Nitriten und Langzeitnitraten, von (β-Rezeptorenblockern und schließlich seit einigen Jahren von sog. Kalziumantagonisten. Gerade die Entwicklung der letzteren hat die Bedeutung der β-Rezeptorenblocker bis zu einem gewissen Grade relativiert bzw. ihr Indikationsgebiet neu überdenken lassen. Andererseits - und dies scheint ebenso wichtig - hat sich das klinische Bild der Angina pectoris in den letzten 15 Jahren ebenfalls wesentlich gewandelt, indem heute neben dem Begriff der stabilen, vorwiegend belastungsabhängigen Angina, bedingt durch eine mehr oder weniger fixierte hochgradige Stenosierung, das Bild der unstabilen Angina, bei welcher vor allem funktionelle Veränderungen des Koronarsystems eine Rolle spielen, in den Vordergrund getreten ist (Lichtlen 1980).