Zusammenfassung
Eugen Bleuler hatte damals schon längst Weltruf, das Burghölzli bildete mit Abstand von den übrigen Kliniken das Zentrum der schweizerischen Psychiatrie und gleichzeitig auch das Ziel vieler internationaler Besucher. Dabei war mir klar, daßseine Glanzperiode schon seit nahezu zehn Jahren vorüber war. Sie fällt in die Jahre kurz vor dem ersten Weltkrieg, ihren Höhepunkt erreiehte sie ungefahr mit dem Erscheinen des Bleuler’schen Schizophreniebuches29 im Jahre 1911, das ungeheures Aufsehen erregte; die Tatsache, daß Bleuler in jenen Jahren sieh als erster und auf Jahrzehnte hinaus als einziger offizieller Psychiater mit Psychoanalyse beschäftigte, sie ernst nahm und eine freundschaftliche Beziehung zu Freud unterhielt, kann in ihrer revolutionären Bedeutung und Wirkung heute kaum mehr richtig eingeschätzt werden. Damals wirkte auch noch C. G. Jung30 als Oberarzt an der Klinik mit einer ganzen Reihe von Schülern, alle begeistert, voll von Anregungen, publizistisch sehr rege, so daß man sieher mit einem gewissen Recht später von der goldenen Zeit des Burghölzli sprach.
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Müller, M. (1982). Burghölzli. In: Erinnerungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68435-7_4
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