Zusammenfassung
Gleich nach Kriegsausbruch begann für mich eine zeitbedingte Tätigkeit, die viel Arbeit, Verantwortung und auch seelische Belastungen mit sich brachte: die Begutachtung von Spionen und Landesverrätern für die Militärgerichte. Ich geriet hier in eine Sonderstellung, weil Klaesi für solche Aufgaben als politisch unzuverläissig ausschied. Seit der „Machtubernahme“ der Nationalsozialisten 1933 hatte er aus seinen braunen Sympathien keinen Hehl gemacht. Es ist mir psychologisch nie ganz klar geworden, warum er derart für das Naziregime schwärmte, sich keine Ritler-Rede entgehen ließ und bei jeder Gelegenheit gegen Franzosen und Engländer und sogar gegen unsere Welschen vom Leder zog. Er unterhielt auch enge Beziehungen zur deutschen Gesandtschaft, insbesondere zu Freiherr von Bibra. Wie er sich bei seinen häufigen Reisen ins „Reich“ außerte, habe ich erst nach dem Krieg von deutschen Kollegen genauer erfahren. So wurden zunächst alle Falle des Territorialkreises Bern mir überwiesen, später auch noch fernerliegende.
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Müller, M. (1982). Spionage. In: Erinnerungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68435-7_36
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