Zusammenfassung
Trotz meiner starken Beanspruchung suchte ich von Anfang an, das große Experiment der Insulintherapie für die Forschung zu nutzen. Am nachsten lag natürlich yom Pragmatischen her eine Vntersuchung über die effektive Heilwirkung unserer Bemühungen. Es galt nicht nur, ein möglichst umfangreiehes statistisches Material über die behandelten Fälle zusammenzutragen, das mir bereitwillig von den immer zahlreicheren Anstalten in der Schweiz, die mit der Methode arbeiteten, auf Grund umfangreicher Fragebogen zugestellt wurde. Bald einmal zeigte sich aber, daß damit nur wenig anzufangen war, wenn es nieht gelang, die Remissionszahlen nach Insulinbehandlung den Zahlen von Spontanheilungenund -besserungen gegenüberzustellen. Für eine eigene Statistik fiber den unbehandelten Verlaufwar unser Material mit den bisher fast ausschließlich chronischen Aufnahmen zu einseitig. So fing ieh an, aus der Literatur zusammenzutragen, was sieh finden ließ; die Angaben über Spontanremissionen schwankten bei einzelnen Autoren freilich ungeheuerlich, so daß es sehr schwer hielt, zu einigermaßen vertretbaren Durchschnittswerten zu gelangen. In verschiedenen Vorträgen und kleineren Arbeiten nahm ieh immer wieder neue Anläufe, um die Wichtigkeit eines solchen repräsentativen Vergleichsmaterials zu unterstreichen, das was vorhanden war, kritisch zu sichten und Vorschläge für die Kriterien der verschiedenen Heilungs- und Besserungsgrade zu machen. Ich wies auch immer wieder darauf hin, es müsse zwischen dem unmittelbaren Ergebnis nach Abschluß der Kur und dem weitem Verlauf unterschieden werden.
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Müller, M. (1982). Insulin und Wissenschaft. In: Erinnerungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68435-7_22
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