Zusammenfassung
Hinter dem alles überbordenden Wirbel des Insulins traten die übrigen Münsinger Erlebnisse in den Hintergrund. Es spielte keine große Rolle mehr, daß Brauchli noch da war und halb verstimmt und mißmutig, halb auch freundlichfreudig mitträppelnd, den Betrieb aus der Feme verfolgte. Hie und da lehnte ich mich noch dagegen auf, daß offiziell weiterhin alles über ihn ging und er z. B. hinter meinem Rücken die Pensionspreise für die meinetwegen hergekommenen Privatpatienten erhöhte, mich damit desavouierend, nachdem ich alle Verhandlungen mit den Angehörigen damber selbst hatte führen müssen. Er war viel krank, konnte sich mit dem Altwerden nicht abfinden, und hatte wohl auch selbst nun das Gefühl, überzählig geworden zu sein, ohne jedoch sich zu einem Rücktritt entschließen zu können. Mitten in die des Insulinbetriebes wegen schon hektische und geladene Atmosphare platzte dann Ende 1936 eine Bombe, von deren Existenz ich nichts wußte.
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Müller, M. (1982). Münsingen Während der Insulinzeit. In: Erinnerungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68435-7_21
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