Zusammenfassung
Es war keineswegs, wie man vielleicht annehmen könnte, eine klare, unwidersprochene Neigung, die mich zur Psychiatrie geführt hat. Gewiß gingen viele meiner Interessen schon von meinem Vater1 her in dieser Richtung; ich hatte auch früh, wenn ich mich richtig erinnere, schon im Gymnasium, sicher aber in der ersten Studentenzeit, Freud und Adler gelesen, deren Werke damals noch ganz neu waren und erst begannen, allgemeines Aufsehen zu erwecken. Mich faszinierten sie in mancher Beziehung; boten sie doch für viele dumpf geahnten Erlebnisse und Gefühle der Kindheit und der Entwicklungsjahre Erklärungen an, gegen die man sich vielleicht vernunftgemäß noch sträubte, die in ihrem Kern aber doch sehr viel Wahres zu enthalten schienen. Auch interessierte ich mich von jeher für die Nöte, Sorgen, Erlebnisse und Widerfahrnisse anderer, meiner Freunde und Bekannten und glaubte auch ein gewisses Geschick zu besitzen, Vertrauen zu gewinnen, zu raten, Konflikte zu entwirren, zu helfen.
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Müller, M. (1982). Berufswahl. In: Erinnerungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68435-7_1
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