Erste klinische Erfahrungen mit einer Modifikation des Pancreolauryl-Tests

Zusammenfassung

Von Kaffarnik u. Meyer-Bertenrath wurde 1968 als Screening-Test zur Erkennung einer Pankreasinsuffizienz ein Verfahren vorgeschlagen, das darauf beruht, daß der Dilaurylester von Fluorescein nur von einem im Pankreassaft enthaltenen Enzym gespalten wird. Aus dem wasserunlöslichen und damit nicht resorbierbaren Ester entsteht durch enzymatische Hydrolyse das leicht wasserlösliche und damit gut resorbierbare Fluorescein, welches in das Blut übertritt und durch die Nieren ausgeschieden wird. Zunächst wurde vermutet, daß die Spaltung des Esters durch die Pankreaslipase erfolge, später konnte jedoch gezeigt werden, daß eine (oder mehrere) pankreasspezifische Esterase das hierbei wirksame Enzym darstellt [4, 6, 7, 8,11, 12]. Erste Erfahrungen bei der Anwendung des Tests zeigten, daß die vorgeschriebene Sammlung des Urins über 10 h im klinischen Routinebetrieb auf Schwierigkeiten stößt. Erschwerend kommt hinzu, daß zur Kontrolle eine zweite Urinsammeiperiode von 10h erforderlich ist, um die individuelle Resorptionsrate von (unverestertem) Fluorescein zu bestimmen. Dies bedeutet eine weitere Belastung für Patient und Pflegepersonal. Deshalb wurde der Frage nachgegangen, ob die Messung der mit dem Urin ausgeschiedenen Farbstoffmenge durch die entsprechende Messung der Plasmakonzentration ersetzt und inwieweit das gegenwärtig verwandte Testverfahren vereinfacht werden kann. Eine quantitative Bestimmungsmethode für Fluorescein im Serum wurde unseres Wissens bisher nicht beschrieben.¹