Zusammenfassung
Wenn man die Medizin als eine anthropologische Wissenschaft auffaßt (also nicht nur als eine Anwendung pathophysiologischer, biochemischer, pharmakologischer usw. Kenntnisse auf den Menschen), ist die Erfassung des „menschlichen Bereiches“, d.h. die Erlebnisgeschichte der einzelnen Person im Vorfeld und weiteren Umfeld der Erkrankung, eine besondere Aufgabe. Die Entwicklung der Erkrankung, die Beschwerdenschilderung und die persönlich-sozialen Umstände des Patienten werden in der klinischen Anamnese berücksichtigt. Diese leitet ihre Schwerpunkte aus den Aufgabenstellungen der einzelnen Fachgebiete ab. Darüber hinaus ist es in den letzten Jahrzehnten zunehmend wichtiger geworden, detaillierte psychologische und psychoanalytische Gesichtspunkte in die Erhebung der Anamnese einzubeziehen. Die damit zusätzlich gewonnenen Erkenntnisse und Daten modifizieren die Diagnostik und Therapie im Sinne einer stärker person-zentrierten Krankheitsbetrachtung. Aus diesem Grunde gehören Methoden, wie das „psychoanalytische Interview“, die „tiefenpsychologische Anamnese“ nicht nur zum unverzichtbaren Handwerkszeug des klinischen Mediziners, sondern sind auch als feste Positionen in die Leistungskataloge der kassenärztlichen Versorgung eingegangen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Beckmann D, Beckmann D: Gießen Test (GT). Huber, Bern 1972.
Bergmann M: Untersuchung zu einer kombinierten AT-Gruppentherapie. Inaug-Diss, Heidelberg 1976.
Cattell RB: Validation and intensification of the sixteen personality factor questionnaire. Rev Clin Psycho l12: 205–214 (1956).
Eysenck HJ: Das „Maudsley Personality Inventory“ (MPI). Hogrefe, Göttingen 1959.
Eysenck HJ: Maudsley-Persönlichkeitsfragen (MMQ). Hogrefe, Göttingen 1964.
Fahrenberg J, Fahrenberg J: Das Freiburger Persönlichkeitsinventar. FPI Hogrefe, Göttingen 1970.
Feussner W: Interdependenz von präoperativen psychologischen Merkmalen und postoperativen Verlauf bei kardiochirurgischen Eingriffen. Inaug-Diss, Heidelberg 1980.
Hahn P: Der Herzinfarkt in psychosomatischer Sicht. Verlag f Med Psycholog. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1971.
Hahn P: Herzinfarkt und Herzneurose. Nervenarzt 43:239–247(1972).
Hehl F, Hehl F: PSS25. Weinheim, Beltz-Test 1975.
Lienert GA: Testaufbau und Testanalyse. Weinheim 1967.
Piest B, Piest B: Somatische und psychologische Merkmale bei coronarangiographierten Männern mit pectanginösen Beschwerden. Inaug-Diss, Heidelberg 1980.
Plügge H: Über Herzschmerzen. Ärztl Wschr 10: 145–149 (1955).
Reindell A, Ferner H, Gmelin K: Zur psychosomatischen Differenzierung zwischen Colitis ulcerosa und Ileitis terminalis (M. Crohn). Z Psychosom Med (im Druck).
Revers WJ: Der Thematische Apperzeptionstest. Huber, Bern Stuttgart Wien 1973.
Schettler B, Nüssel E: Das ärztliche Gespräch und die Anamnese. In: Innere Medizin (Schettler G, Hrsg), Bd I. Thieme, Stuttgart 1979.
SeemannWF: Verhaltensmerkmale von Kranken vor und nach einem Herzinfarkt. Westf Ärztebl5 (1964).
White KL, Grant JL, Chambers WN: Psychosomatische Medizin 17:128–138 (1955).
Zenz H: Empirische Befunde über die Gießener Fassung einer Beschwerdenliste. Z Psychother Med Psycho l21:8 (1971).
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1982 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hahn, P., Ferner, H. (1982). Über den Stellenwert testpsychologischer Untersuchungsverfahren in der klinischen Medizin. In: Kommerell, B., Hahn, P., Kübler, W., Mörl, H., Weber, E. (eds) Fortschritte in der Inneren Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68339-8_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-68339-8_3
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-68340-4
Online ISBN: 978-3-642-68339-8
eBook Packages: Springer Book Archive